Holz ist ein einzigartiges Naturprodukt, das vor allem durch seine warme Optik besticht und eines der wichtigsten Materialien in der Möbelherstellung darstellt. Wie alle Gebrauchsgegenstände sind auch Möbel durch die ständige Benutzung einem gewissen Verschleiß ausgesetzt. Um den Wert und die Optik Ihrer Einrichtung zu erhalten, müssen Holzmöbel deshalb regelmäßig gepflegt werden. Für die Holzpflege gibt es eine Vielzahl an Produkten auf dem Markt, die in den unterschiedlichsten Situationen zum Einsatz kommen, damit Ihnen Kratzer oder Wasserflecken nicht die Freude am Wohnen verderben.

Holzpflege

Holzpflege – Welcher Effekt soll erreicht werden

Holzpflegemittel gibt es also wie Sand am Meer, für unterschiedliche Holzarten, je nach Lasur oder Lackierung und für Echtholzmöbel sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Es ist daher gar nicht so einfach, die richtige Pflege für Ihre Holzoberfläche zu finden. Oft können hier das Internet und die vielen verfügbaren Ratgeber weiterhelfen. Es kommt auch immer darauf an, welchen Effekt Sie erreichen wollen. Soll das Holz gegen Witterung geschützt werden, einen anderen Farbton bekommen oder wollen Sie lediglich kleinere Schäden ausbessern?

Unser Tipp: Gern wird Holzpflege mit Holzschutz verwechselt, und auch Verpackungen oder Produktbeschreibung geben nicht immer genau Auskunft. Der "Blaue Engel" auf der Verpackung garantiert Ihnen, dass Sie ein Produkt ohne biozide Wirkstoffe in den Händen halten.

Die richtige Holzpflege für Gartenmöbel und Außenanlagen

Gartenmöbel aus Holz sind im Außenbereich ständig der Witterung ausgesetzt, was sie schnell ausgelaugt und unansehnlich werden lässt. Wenn der Lack dann erst einmal abblättert und das Material selbst angegriffen wird, fängt man sich auch schnell unangenehme Splitter ein.
Schädlinge und Pilze setzen der Holzeinrichtung im Garten noch zusätzlich schwer zu. Um all das zu vermeiden, sollten Sie die Holzpflege außen auf dem Balkon oder der Terrasse ebenfalls nicht vernachlässigen. In den meisten Fällen reicht hier ein regelmäßiger Anstrich mit Lack oder Lasur zum Schutz der Holzmöbel.

Lack

Lacke sind im Vergleich zu Lasuren eine relativ dauerhafte Art der Holzpflege. Sie müssen etwa alle vier bis fünf Jahre erneuert werden. Bevor die neue Lackschicht aufgetragen wird, sollte die alte Lackierung allerdings vollständig entfernt werden, da das Ergebnis sonst unsauber wird.
Zur Entfernung der alten Lackschicht wird das Holz im Regelfall abgeschliffen. Lacke sind deckend. Das bedeutet, dass die natürliche Maserung der Hölzer nach dem Auftragen nicht mehr sichtbar ist. Wenn Sie die ursprüngliche Holzoptik also erhalten wollen, greifen Sie am besten zur Lasur.

Lasur

Lasuren sind Mittel zur Holzpflege, die im Gegensatz zu Lack nicht deckend sind und die natürliche Holzmaserung durchscheinen lassen. Allerdings müssen sie auch deutlich öfter aufgetragen werden, nämlich etwa einmal pro Jahr.
In jedem Fall sollten Sie aber darauf achten, ein für die Gesundheit unbedenkliches Produkt zur Holzpflege zu wählen. Lösemittelbasierte Lacke und Lasuren ziehen zwar tiefer in das Holz ein, enthalten aber oft gefährliche Schadstoffe. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift deshalb zu Produkten auf Wasserbasis.

Holz-Lasur

Holzschutzmittel

Holzschutzmittel enthalten Fungizide und Insektizide. Sie sollen verhindern, dass sich Schädlinge oder Pilze im Holz ausbreiten. Leider beschränkt sich die Wirkung dieser Giftstoffe nicht nur auf die eigentliche Zielgruppe, sondern kann auch beim Menschen für gesundheitliche Probleme sorgen. Gerade bei Haushalten mit Kindern sollten Holzschutzmittel nicht zum Einsatz kommen.

Holzpflege für den Innenraum

Auch für Holzeinrichtungen im Innenbereich des Hauses werden Ihnen unzählige Möglichkeiten zur Holzpflege geboten. Gängige Mittel zur Erhaltung und Gestaltung ihrer Möbel sind:

  • Leinöl
  • Kokosöl
  • Wachs

Auch hier hängt die Wahl der Holzpflege vom gewünschten Effekt ab und natürlich sind auch im Innenraum schadstofffreie Lacke und Lasuren eine beliebte Lösung.

Anzeige

Leinöl

Dieses beliebte Holzpflegeöl wird aus den Samen des Ölleins gewonnen. Es besteht aus sehr kleinen Molekülen, die tief in das Material eindringen können. Da es dünnflüssig ist, gestaltet sich die Anwendung relativ einfach. Zum Auftragen genügt ein weiches Tuch, mit dem das Öl in das Holz eingerieben wird. Stark beanspruchte Möbel sollten etwa einmal pro Jahr mit einem Mittel wie Leinöl zur Holzpflege behandelt werden – weniger oft benutzte hölzerne Einrichtungsgegenstände etwa alle fünf bis zehn Jahre.

Natürliche Holzpflege mit Leinöl

Kokosöl

Kokosöl ist eine eher neuere Erscheinung in der Möbelpflege. Als reines Naturprodukt ist es frei von Schadstoffen und auch für Haushalte mit Kindern als Holzpflegemittel bestens geeignet. Wie Leinöl auch wird es mit einem weichen Tuch aufgetragen und nach kurzer Einwirkzeit mit einem zweiten Tuch nachpoliert. Mikrofasertücher sollten im Übrigen nicht zur Holzpflege verwendet werden, da sie die Oberfläche unnötig aufrauen und sich so Schmutz besser festsetzen kann.

Wachs

Das wohl traditionellste Produkt zur Holzpflege ist Bienenwachs. Zwar ist es nicht ganz so mühelos aufzutragen wie Holzöl, verleiht der behandelten Oberfläche aber nach dem Polieren einen schönen, matten Glanz. Bienenwachs ist wie Lein- und Kokosöl auch ein Naturprodukt und somit ungefährlich für die Gesundheit der Hausbewohner.

Unbehandeltes Holz mit Pulverbeize gestalten und pflegen

Wer rohes, unbehandeltes Holz färben möchte, bewerkstelligt dies mit Farbstoffbeize. Sie verändert den transparenten Farbton des Materials und macht so eine individuelle Gestaltung des Möbelstücks möglich. So kann zum Beispiel die besondere Maserung eines Holzes ins rechte Licht gerückt werden. Diese Art der Beize ist vor allem für Hölzer geeignet, die wenig saugfähig sind, wie beispielsweise Eiche. Bei saugfähigen Weichhölzern muss mit Flecken und Verfärbungen gerechnet werden.

Die zweite Möglichkeit zur Färbung von unbehandeltem Holz ist die sogenannte Pigmentbeize, eine Verbindung feinster Farbpigmente und Bindemittel. So behandeltes Material weist eine lichtechte und sehr farbintensive Lasierung auf, die noch dazu mit Lacken gestrichen werden kann, ohne sich abzulösen.

Vegane Lacke

Generell verzichten vegane Haushalte auf Holzpflegemittel wie beispielsweise Bienenwachs. Vegane Polituren sind allerdings ebenfalls erhältlich. Bei veganen Lacken handelt es sich um Produkte, die frei von jedem tierischen Erzeugnis sind. Zusätzlich wird auf Schadstofffreiheit geachtet.
Wie bei allen anderen Produkten zur Holzpflege empfiehlt es sich, diese erst an einer unauffälligen Stelle am Möbelstück zu testen, um eventuelle Unverträglichkeit mit Lacken oder früher verwendeten Pflegemitteln festzustellen.

Anzeige

Holzpflege – gut informiert kein Mysterium

Trotz der relativ unübersichtlichen Auswahl an verschiedenen Produkten ist gute und nachhaltige Holzpflege kein Hexenwerk. Ob Sie nun Kratzer an Betten aus Nussbaum-Massivholz ausbessern oder durch Wasser verursachte Schäden an Holzmöbeln in Küche oder Bad beheben möchten: Es gibt für jeden Anwendungsbereich das richtige Produkt. In jedem Fall sollten Sie sich vor dem Kauf eines Mittels zur Holzpflege Gedanken über ihre Anforderungen an das Produkt machen. Als Entscheidungshilfe können dabei nicht nur Fachleute oder Ratgeber im Internet dienen, sondern auch die periodischen Produkttests von Organisationen wie beispielsweise Stiftung Warentest oder Ökotest, welche die auf dem Markt erhältlichen Mittel zur Holzpflege auf Umweltverträglichkeit, Gesundheitsrisiko und Preis-Leistungs-Verhältnis überprüfen.