1. Schritt 1: Teppichleisten demontieren
  2. Schritt 2: Verklebungsart bestimmen
  3. Wenn Teppichboden mit Klebeband befestigt ist
  4. Fest verklebten Teppichboden entfernen
  5. Bei schwierigen Fällen mit dem Stripper arbeiten
  6. Klebereste immer restlos entfernen und alles richtig säubern
  7. Teppich entfernen von einem Holzuntergrund – geht das überhaupt?
  8. Teppichböden von anderen Untergründen entfernen

Soll ein neuer Bodenbelag her, muss man oft den alten Teppichboden entfernen - und das möglichst rückstandslos und ohne Reste von Teppichkleber oder Material zu hinterlassen.

Schritt 1: Teppichleisten demontieren

Zunächst werden eventuell vorhandene Teppichleisten abmontiert. Mit einem Spachtel lassen sich diese in der Regel gut von der Wand ablösen: Einfach hinter die Sockelleiste schieben und diese abheben.

Schritt 2: Verklebungsart bestimmen

Es gibt drei unterschiedliche Arten der Teppichverklebung, die bei der Befestigung von Teppichböden zum Einsatz kommen können:

  1. Verklebung mit Teppichklebeband: Bei dieser Art der Teppichverklebung werden hauptsächlich die Ränder und Stöße des Teppichs mit Klebeband fixiert. Dadurch kann der Teppich bei Bedarf mit relativ wenig Kraftaufwand von den verklebten Stellen entfernt werden.
  2. Verklebung mit wasserlöslichem Leim: Diese Verklebungsart zeichnet sich dadurch aus, dass der verwendete Kleber durch Befeuchtung des Teppichs mit Wasser aufgelöst werden kann. Nach einer Einwirkzeit von etwa ein bis zwei Stunden lässt sich der Teppich dann problemlos vom Boden lösen.
  3. Verklebung mit wasserunlöslichem oder Kunstharzleim: Bei dieser Art der Teppichverklebung ist der Kleber wasserunlöslich und erfordert einen größeren Kraftaufwand, um den Teppich vom Boden zu entfernen. Dies kann entweder durch Abziehen oder mithilfe eines Spachtels erfolgen.

Infografik Teppich entfernen

Infografik Teppichboden entfernen

Wenn Teppichboden mit Klebeband befestigt ist

Ist der Teppichboden lediglich mit entsprechendem Klebeband an den Rändern befestigt, ist es relativ einfach, den Teppich zu entfernen. Unter Zuhilfenahme von etwas Lösungsmittel entfernt man die Klebestreifen vom Boden und kann den Teppich danach vom Untergrund abnehmen. Auch mit einem Spachtel lässt sich das verwendete doppelseitige Klebeband in der Regel gut ablösen. Den Teppich entfernen und zur besseren Entsorgung am besten in handliche Streifen schneiden und in Müllsäcke verpacken.

Fest verklebten Teppichboden entfernen

Zunächst sollte man prüfen, ob der Teppich mit wasserunlöslichem oder wasserlöslichem Kleber verlegt worden ist.

Vorgehensweise:

  • Einfach eine Teppichecke versuchsweise mit warmem Wasser befeuchtet und einwirken lassen.
  • Ein bis zwei Stunden Einwirkzeit sollte man einrechnen, bevor man weiterarbeiten und den Teppich entfernen kann.
  • Löst sich der Boden in der Folge ab, so ist der Teppich mit wasserlöslichem Leim verklebt worden und kann durch entsprechendes Einfeuchten so präpariert werden, dass er sich danach leicht abziehen lässt.
  • Zum Befeuchten können Sie ganz einfach eine handelsübliche Gießkanne verwenden.

Wenn der Teppichboden dem Befeuchten mit Wasser standhält, ist er mit wasserunlöslichem Leim oder Kunstharz befestigt. Müssen Sie einen solchen Teppich entfernen, dann schneiden Sie den Teppich am besten in etwa 30 bis 50 Zentimeter breite Streifen und reißen ihn, an einer Ecke beginnend, heraus. Dafür können Sie ein handelsübliches Teppichmesser verwenden, am besten eines, das mit einer Hakenklinge ausgestattet ist.

Den Teppich in gleichmäßige Streifen von etwa 50-60 cm Breite zu schneiden, erleichtert die Arbeit. Durch das Schneiden in Bahnen kann der Teppich leichter abgezogen werden. Die kleineren Teilstücke sind einfacher zu handhaben und erleichtern die Entsorgung des alten Teppichbodens.

Bei schwierigen Fällen mit dem Stripper arbeiten

Sollte das nicht ohne weiteres möglich sein, können Sie sich mit einem Teppichstripper behelfen, um den Teppichboden zu entfernen - einem handlichen Gerät, das man zum Beispiel im Baumarkt leiht und mit dessen Hilfe man auch einen hartnäckigen Teppich entfernen kann. Vorne an der Maschine ist eine Klinge befestigt, mit deren Hilfe man den Teppich vom Untergrund ablöst. Wenn Sie einen Stripper verwenden, schneiden Sie den abzulösenden Teppich am besten so in Streifen, dass diese etwas schmaler sind als die Klinge des Strippers.

Gängige Modelle gibt es schon ab etwa 40 Euro pro Tag im Baumarkt zu leihen, sehr leistungsfähige Geräte mit einer entsprechenden Wattzahl (ein Stripper mit 1,1 Kilowatt ist schon sehr kraftvoll und genügt auch professionellen Ansprüchen) können auch das Fünffache kosten. Um den Teppich zu entfernen, setzen Sie den Stripper am besten an einer Teppichnaht an, zum Beispiel an der Tür.

Der Stripper kommt auch bei Teppichböden mit Filz- oder Vliesrücken zum Einsatz. Diese sind ähnlich wie Teppich mit Schaumrücken besonders schwer abzulösen. Will man einen solchen Teppich entfernen, schneidet man ihn ebenfalls in Streifen, bestückt aber dann den Stripper mit einem Wellenschliffmesser, das speziell für die Entfernung dieser Teppichart entwickelt worden ist.

Die alten Teppichstücke am besten aufrollen und die Rollen mit etwas Klebeband fixieren. Denken Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit daran, auf jeden Fall einen Mundschutz zu tragen; gegebenenfalls sollten Sie auch Ohrschützer verwenden, falls Sie den Teppich maschinell entfernen, damit Sie dem Lärm der Geräte nicht ungeschützt ausgesetzt sind.

Klebereste immer restlos entfernen und alles richtig säubern

Alter Bodenverlagskleber muss restlos abgelöst werden, denn selbst mit abgebundenem Altkleber kann der neu 

Nicht fest verklebten Teppich entfernen

aufgetragene Kleber noch reagieren: Um sich vor unliebsamen Überraschungen wie etwaiger Blasenbildung zu schützen, muss alter Kleber komplett vom Estrich entfernt werden. Vorsicht jedoch bei nitrohaltigen Lösungsmitteln, diese sind für die Entfernung von Kleberückständen oder Schaumrückenresten geeignet und können auch gesundheitsgefährdend sein.

Gerade auch bei der Entfernung von Teppichen mit Schaumrücken hat sich der Einsatz eines Strippers bewährt. Während Teppichböden mit Geweberücken meist vollständig abgelöst werden können, bleiben bei Schaumrücken zuweilen noch Rückstände auf dem Untergrund haften, die aber vor der Verlegung neuer Teppichbeläge oder sonstiger Fußböden unbedingt entfernt werden müssen.

Etwaige Teppichreste oder Kleberreste entfernt man am besten mit einem Spachtel – und das idealerweise restlos, damit der neue Bodenbelag eben verlegt werden kann und sich kein Schimmel bildet. Sollten Ihnen das mithilfe eines Spachtels nicht gelingen, müssen härtere Geschütze in Form einer Multifräse aufgefahren werden. Diese bekommen Sie ebenfalls leihweise im gut sortierten Baumarkt; achten Sie jedoch darauf, dass der Sternfräsersatz und nicht die Diamantscheibe montiert ist – beim Diamant besteht die Gefahr, dass der Kleber aufgrund der großen Hitzebelastung schmilzt.

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In Kombination mit einer Multi- oder Fassadenfräse empfiehlt sich auch der Einsatz eines Industriestaubsaugers, um den ganzen abgelösten Resten und Partikeln Herr zu werden und eine zu starke Staubbelastung zu vermeiden.

Nach der Entfernung des Teppichs sowie des Teppichrückens und des Klebers entdeckt man mitunter noch Kratzer, Risse oder Unebenheiten auf dem Untergrund. Diese sollten Sie vor dem Verlegen eines neuen Bodenbelags unbedingt ausgleichen. Eine entsprechende Ausgleichsmasse aus dem Baumarkt sorgt hier für Abhilfe und bildet gleichzeitig die richtige Basis für einen neuen Belag.

Sind sehr viele Unebenheiten oder sonstige Beeinträchtigungen vorhanden oder muss eine sehr große Fläche bearbeitet werden, können Sie sich auch mit einer Bodenschleifmaschine behelfen. Eine abschließende Grundierung vervollständigt die Behandlung und bereitet den Untergrund optimal auf den neuen Bodenbelag vor.

Teppich entfernen von einem Holzuntergrund – geht das überhaupt?

Teppich mit einer Spachtel entfernenVor einigen Jahrzehnten wurde so mancher Teppichboden über Holzfußboden verklebt, weil man die rustikalen Holzdielen nicht mehr als zeitgemäß empfand und Auslegware immer mehr zum Trend wurde. Auch diese inzwischen alten Teppichböden lassen sich gut ablösen, wenn auch mitunter mit etwas mehr Aufwand. 

Der Teppich auf Holzboden sollte nicht über zu lange Zeit eingeweicht werden, um Feuchtigkeitsschäden am Holz zu vermeiden.

Eventuell muss zusätzlich mit der bereits beschriebenen Multifräse gearbeitet werden, um einen derartigen Teppich zu entfernen und auch die hartnäckigen Klebereste aus den Holzzwischenräumen restlos zu beseitigen.

Sobald unter dem alten Teppichboden Holzdielen oder gar ein Parkettfußboden zum Vorschein kommen, sollten Sie zunächst etwaige Kratzer, die bei der Teppichentfernung entstanden sind, durch Abschleifen beheben. Anschließend wird der Holzfußboden frisch versiegelt – und strahlt wie neu.

Teppichböden von anderen Untergründen entfernen

Teppich kann auch auf Vinyl, Linoleum oder Fliesen geklebt sein. Anders als Holz, können diese Materialien nicht durch Schleifen wieder aufbereitet werden. Entsprechend vorsichtig muss bei der Entfernung vorgegangen werden, um Kratzer und Risse zu vermeiden.