Tische aus Baumstamm – also aus Massivholz in seiner pursten Form – sind ein ganz besonderes Unikat und sorgen in jedem Raum für ein authentisches, naturnahes Wohngefühl. Ob als Esstisch oder Möbel im Wohnzimmer: jede Farbe, Maserung und Form, jedes Design ist mit Sicherheit einzigartig – und dabei mit modernsten Materialien kombinierbar.
Während rustikale Holzmöbel heute eher als „antiquiert“ gelten und höchstens noch auf der Vintage-Welle surfen, erfahren rohe Natur-Elemente in Kombination mit Glas, Edelstahl und Alu einen wahren Boom – ob Eiche, Kiefer, Lärche, Fichte, Akazie, Buche oder exotisches Holz, beim Tisch aus Baumstamm gleicht kein Produkt dem anderen.
Tisch aus Eichenstamm mit Bänken
Weltweit werden bis zu 40.000 Holzarten gezählt. Dabei hat jeder Baum hat seine individuelle Färbung, Maserung, Jahresringe und Material-Beschaffenheit – ein Baumstammtisch ist also ein Unikum per se.
Baumstammtisch-Arten
Grundsätzlich kann man bei Baumstammtischen zwischen Modellen mit einem oder mehreren Tischbeinen aus Baumstamm, Tischen mit einer Baumstamm-Platte sowie frei nach Maß geformten Modellen unterscheiden. Wer zum Beispiel für seinen Baumstamm-Tisch aus Eiche den runden Stamm als Tischfuß nutzt, kombiniert diesen in der Regel mit einer Acrylfaser-Glasplatte oder ähnlichem, während Baumstamm-Tischplatten meist auf Aluminium-, Chrom- oder Edelstahl-Träger gesetzt werden. Auch Doppel-, Dreifach- und sogar freischwebende Konstruktionen sind möglich.
Einige Online-Shops stellen mittlerweile diverse Gestelle und Tischplatten bereit, die man kaufen und kombinieren an. Dies ermöglicht unzählige Stile und Designs, ob Landhaus, Industrial Style, abgeschabter Vintage-Tisch oder runder Baumstamm-Beistelltisch für den Dschungel-Look im Schlafzimmer.
Vorteile von Massivholz-Möbeln
Ein massiver Baumstamm-Tisch sieht nicht nur schön aus, sein natürliches Material bringt auch sämtliche Vorteile mit sich:
- Ausdrucksstarker, individueller Charakter
- Langlebigkeit
- Pflegeleicht
- Gesundes Raumklima: Die massive Baumscheibe nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie in trockener Form wieder ab – das Holz „atmet“ bzw. „arbeitet“.
- Nachwachsender Rohstoff (positive Öko-Bilanz)
- Ergonomische Formen möglich
- Im Vergleich zu Stahl, Glas und Alu warm wirkend, jedoch aufregend im Kontrast zu modernen Materialien
Preise für Baumstamm-Möbel
Wer seinen Baumstammtisch oder eine naturgeschliffene Baumstammplatte kauft, muss beim Preis, wie bei Möbeln generell, mit der Größe (Höhe, Breite, Dicke) und dem Gestell des Tischs, der Art der Behandlung (naturbelassen, Farbe, Versiegelung, naturgeölt usw.) und eventuellen Design-Extras kalkulieren.
Das heißt: Kleine Discount-Beistelltische aus Baumstamm (meist mit dünner Scheibe und Kunststoff-Gestell) sind bereits im niedrigen Hunderter- oder sogar Zehner-Bereich zu finden, ein großer Esstisch aus dem Baumstamm eines Edelholzes und massiven Edelstahl-Kufen erklimmt preislich schnell fünfstellige Beträge. Bei besonderen Einzelanfertigungen gibt es im Grunde keine Grenze nach oben.
Wer kein bestimmtes Modell ins Auge fasst und kreativen Spielraum nutzen möchte, wird heute nicht nur in der Natur oder beim Schreiner, sondern auch im Internet fündig: denn mittlerweile bieten viele Online-Shops die Erstellung des eigenen Tisches / Tischs (beide Formen sind laut DUDEN übrigens zulässig) nach Maß an, wobei während der Konfiguration direkt der Preis angezeigt wird.
Einzigartig wohnen und die Natur zu sich nach Hause holen, kann bei echten Designer-Tischen aus Holz also durchaus kostspielig sein, muss es aber nicht: online finden sich mittlerweile dutzende DIY-Anleitungen wie „Baumstammtisch selber bauen“, „Tisch aus Baumscheibe bauen – auf die Weise können auch Hocker, Stühle, Regale, sogar ganze Wohnlandschaften nach Wunsch modelliert werden.Entscheidend bleibt stets das Verhältnis von Preis zu Qualität – und die lässt sich anhand verschiedener Kriterien ausmachen.
Qualität erkennen
Neben umfassenden Informationen durch den Händler (bei großen Möbelketten schwieriger) können Sie gute Holzqualität bei Ihrem Wohnzimmer- oder Esstisch meist schon mit bloßen Sinnen erkennen:
- Homogenität und Harmonie in Farbe, Dichte und Maserung als auch in der Haptik
- Ausreichende Trocknung des Holzes vor seiner Verarbeitung (nicht ausreichend getrocknetes Holz weist in der Regel tiefe Risse und Verwerfungen auf)
- Robustheit / Härte: Einheimische stabile Harthölzer wie Esche, Eiche, Buche oder Nussbaum sind für Baumstamm-Tische bestens geeignet, während Weichhölzer wie Kiefer und Fichte empfindlicher sind. Möbel für den Garten werden auch gerne aus Ahorn, Kastanie und Akazie gewonnen. Die slawonische Eiche aus dem Osten Kroatiens zählt aufgrund ihrer hochwertigen und gleichmäßigen Struktur zu den beliebtesten Hölzern im Möbelbau. Und: Achten Sie bei Baumstamm-Tischen für den Garten auf ausreichenden Sonnenschutz!
- Hygiene: Einige Holzarten wie Eiche, Nussbaum oder Esche enthalten antibakteriell wirkende Gerbsäuren und Gerbsäuren über eine natürliche antibakterielle Wirkung. Für Esstische aus Baumstamm also die ideale Wahl.
- Herkunft und Bearbeitung: Die Bodenbeschaffenheit, Wetterverhältnisse sowie die Art der Aufzucht und späteren Lagerung spielen für die Güteklasse von Hölzern eine entscheidende Rolle. Rein optisch deuten bereits Verfärbungen auf Probleme in der Wachstums- und Verarbeitungsphase hin. Umgekehrt sprechen sehr eng gewachsene Jahresringe für besondere Hochwertigkeit.
- Gesundheit: Lacke, Wachse und Öle, die den Holztisch verkleiden, sollten selbstverständlich frei von Schadstoffen sein – am besten auf Wasserbasis – und der zugrundeliegenden Holzart entsprechen. Achten Sie hier auf Umwelt-Gütesiegel wie den Blauen Engel oder ähnliche.
- Sicherheit der Schrauben und Scharniere, Statik der Tischkufen etc.
TIPP: Vorsicht bei importierten tropischen Hölzern aus Asien oder Südamerika. Durch die dort vorherrschende Luftfeuchtigkeit ist deren Wassergehalt meist viel höher als bei unseren heimischen Holzarten. Zwar erlaubt eine gewisse Holzfeuchtigkeit eine gute Formbarkeit, ist sie jedoch zu hoch, drohen Schimmel und Schädlingsbefall.
Schon gewusst? Als Splintholz bezeichnet man das junge, hellere Holz unterhalb der Rinde. Es handelt sich hierbei um den weicheren, feuchteren und leichter verformbaren Teil des Baumes, der Wasser spendet und das Harz transportiert.
Nachhaltigkeit
Als nachwachsender Rohstoff steht Holz für Natürlichkeit – bei verantwortungsvoller Forstwirtschaft und Produktion außerdem auch für Nachhaltigkeit. Serienprodukte der Möbel-Discounter werden nicht umsonst zu stark gedrückten Preisen angeboten – hier ist Vorsicht geboten (Stichwort Billig-Spanplatte und Giftleime). Eine positive Öko-Bilanz sollte ebenso vordergründig sein wie die Langlebigkeit des Produkts. Hat man den Baumstamm für seinen Couchtisch dagegen selbst erkundet und bearbeitet, kann man sich des Ursprungs sicher sein.
Couchtisch aus einer Baumscheibe als Eyecatcher im Wohnzimmer
Pflege
Gelegentlich will ein Couchtisch aus Baumstamm auch gepflegt werden. Je nach Oberflächenbehandlung gestaltet sich diese Pflege mehr oder weniger leicht: Ist das Holz mit Lack oder Hartöl behandelt bzw. versiegelt worden, hält es eine gewisse Feuchtigkeit aus, wohingegen unbehandeltes, naturbelassendes oder nur geöltes Holz vor Feuchte und Hitze geschützt werden muss. Vermeiden Sie es also, heiße Töpfe, Kannen, Tassen etc. abzustellen vor allen Dingen heißes Wasser auslaufen zu lassen. Ansonsten sofort mit einem saugfähigen Baumwolltuch abtrocknen.
Staub lässt sich am besten durch ein trockenes oder höchstens leicht feuchtes Tuch entfernen. Vorsicht vor Mikrofasertüchern, die die Oberfläche des Holzes beschädigen. Auch wenn stärkere Verschmutzungen auf der Baumstamm-Tischplatte anzutreffen sind, sollte man aggressive Scheuer- und Reinigungsmittel absolut vermeiden! Sanfte Reiniger sind dagegen unbedenklich, ebenso wie Neutralseife.
Treten Kratzer auf, können Tische aus Baumstamm gelegentlich nachgeschliffen und neu geölt werden: Hierzu immer der Maserung folgen und mit einem feinen Poliertuch abschließen. Anschließend kann eine neue Versiegelung erfolgen: hierzu die Schicht Öl oder Wachs (Hart- oder Weichwachs) auftragen und sorgfältig abtupfen.
Einen Baumstamm-Tisch selber herstellen
Ob Baumstamm-Couchtisch, Baumstamm-Esstisch oder Baumstamm-Wohnzimmertisch – wer seine Original-Möbel in den eigenen vier Wänden selbst anfertigen möchte, braucht im Grunde nur etwas „Baumstammkunde“ und handwerkliches Talent. Viele Do-it-yourself-Videos und -anleitungen bieten hier detaillierte, visuelle Hilfe, jedoch lässt man seine Arbeit idealerweise durch einen Fachkundigen regelmäßig begleiten. Im Folgenden eine grobe Schilderung des Prozesses:
Der vertikale Schnitt durch einen Baumstamm-Rohling zeigt außen die Rinde, an die sich das hellere, weichere Splintholz anschließt. In der Mitte befindet sich dann das dunklere Kernholz. Asteinschlüsse und Risse sind für den natürlichen Werkstoff völlig normal.
Die aus dem Sägen gewonnene Stammbohle sollte mindestens vier Monate trocknen, um die Restfeuchte des Holzes auf nur noch acht bis zehn Prozent zu beschränken. Nur dann kann die Bildung von Rissen umgangen werden. Jetzt kann man die Echtholzplatte durch mehrfaches Hobeln und Schleifen veredeln. Risse und Spalten kann man durch sogenannte Holzeinleger eindämmen. Nach dem abschließenden Feinschliff erfolgt in der Regel eine Versiegelung mit Wachs, Öl oder Lack, damit der Tisch-Baumstamm eine ebenmäßige Oberfläche bildet.
Wenn Sie das Holz ölen, bleiben die Poren offen und atmungsaktiv. Hartwachs schützt die Holz-Tischplatte mit einem transparenten, farblosen, matten Film, der resistenter gegen Feuchte wirkt, jedoch die Poren verschließt. Die Art der Versiegelung bleibt also eine individuelle Entscheidung. Fehlen nur noch Hocker und Stühle.
Befindet sich der Holztisch-Baumstamm im Garten – einige lassen einen Baumstumpf zum Beispiel einfach stehen, statt ihn aufwendig zu entsorgen –, ist eine Versiegelung dringend anzuraten, wenn er sich nicht zersetzen soll. Möchte man ihn allerdings als Insekten-Biotop nutzen, steht einer dekorativen Bepflanzung rundherum nichts im Wege.
Insektenbefall – was tun?
Auf dem Wohnzimmertisch-Baumstamm treten plötzlich Würmer, Käfer oder Larven hervor und dunkle Fraßgänge machen sich bemerkbar? Bevor man den Kammerjäger holt oder zu Gas, Hitze und harter Chemie greift, ist es ratsam, Art und Ursache des Befalls zu klären. Denn mit Insektengift zu hantieren, fügt nicht selten Material und Menschen Schaden zu.
Wer seinen Baumstamm-Tisch im Wohnzimmer oder Esszimmer dennoch retten will, kann es zunächst mit Isopropanol (99,9%) versuchen. Damit lassen sich Holzwürmer und andere Schädlinge gut bekämpfen, beispielsweise auch vor einer Restaurierung.
Der Spiritus ist geruchlos und günstig, doch Vorsicht: auch leicht entzündlich. Daher sollte man zügig und sparsam arbeiten, für ausreichend Lüftung sorgen und jegliche Wärme- und Flammenquellen fernhalten (z.B. Zigaretten). Per Pinsel auftragen, das Möbelstück in Plastikfolie einwickeln und wirken lassen. Der Alkohol dringt gut in mittelstarke Tischplatten ein, bei sehr dicken Esszimmertischen etc. reicht die Anwendung meist leider nicht aus.
Je nach Stärke und Ausbreitung des Befalls sowie Alter des Holzes eignen sich dann entweder Schutzmittel auf Lösemittel- oder auf Wasserbasis: Letztere wirken langsamer und langfristig, verhindern aber das Schlüpfen neuer Generationen. Die Bekämpfung mit Hitze, Gasen und chemischen Schutzmitteln bitte nur dem Profi überlassen.