Strom, Gas, Wasser und DSL – jedes Jahr sitzen wir wieder vor den Rechnungen und fragen uns: Geht das nicht billiger? Verbrauchen wir zu viel oder sollte man den Anbieter wechseln? Die Stromfresser-Fallen im Haushalt lauern überall: Kühl- und Gefrierschränke, veraltete Heizpumpen, Wäschetrockner, Waschmaschinen, die Beleuchtung, der Geschirrspüler, Fernseher, Computer … aber auch undichte Fenster, Türen und Wände können zu enormer Energieverschwendung führen, wenn man die Wärme, die man durch sie verliert, durch die Heizung wieder ausgleichen muss.

Strom sparen

Stromfresser im Haushalt runterschalten

Für jeden Bereich gibt es natürlich Spartipps: Licht ausschalten, den Standby-Modus vermeiden, wirksam lüften, Energiesparlampen nutzen, Wäsche bei 30° waschen, die klassische Wäscheleine benutzen, keine Klimaanlagen verwenden, am Laptop statt am PC arbeiten oder zu Ökostrom wechseln – hinter all diesen Maßnahmen steht vor allen Dingen eines: Aufmerksamkeit und Kontrolle. In einem Mehrpersonen-Haushalt ist es ratsam, eine Liste mit Spartipps anzufertigen, an die man sich halten sollte. Oder zumindest eine mündliche Vereinbarung zu treffen. Denn wie wir schon lange wissen, kommt es auf jeden einzelnen an.

Der zweite Aspekt neben den Kosten durch hohen Stromverbrauch ist natürlich der Umweltschutz: Eine Klimaanlage stößt zum Beispiel rund 70 kg CO2 aus, wenn sie nur einen Monat lang acht Stunden am Tag läuft. Laut WWF erzeugt jeder Bundesbürger im Schnitt um die 10,6 Tonnen CO2 im Jahr, zunächst durch Konsumverhalten, als zweites jedoch in seinem Zuhause. Lärm und Überreizung der Sinnesorgane spielen ebenfalls eine Rolle. Wenn Sie bereits zu den Sparfüchsen gehören, aber trotzdem mit hohen Kosten konfrontiert werden, fällt ein weiteres Thema an: der Stromanbieter.

Sein Verbraucherprofil kennen

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie zu viel für Ihren Stromverbrauch zahlen und überlegen, den Anbieter zu wechseln, gibt es heute mehrere Möglichkeiten. Die teure, aber durchaus sehr aufschlussreiche Methode ist ein Energieberater. Dieser untersucht ihr Zuhause minutiös auf Energieverluste und -fallen, sodass man Maßnahmen treffen kann. Das muss nicht immer eine komplett neue Fassadendämmung sein, wenn diese auch in einigen Fällen viel bewirken kann. Gut zu wissen: Mittlerweile gibt es viele staatliche Fördermöglichkeiten für energieeffizientes Sanieren, sollten die Verluste hauptsächlich bautechnische Ursachen haben. So bietet zum Beispiel die KfW Zuschüsse und Kredite an, die die Senkung des CO2-Verbrauchs fördern sollen.

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Eine weitere Möglichkeit bei hohen Kosten ist es, einen günstigeren Anbieter zu suchen – jedoch sollte man davor immer zuerst sein Verbraucherverhalten untersuchen und wissen, an welchen Geräten es liegt. Bei Handy-Akkus spielen beispielsweise die Häufigkeit und Dauer der Ladevorgänge sowie die Leistung des Netzteils in Watt eine Rolle. Ein Handy, das z.B. bei einer Akkuleistung von 5 Watt jeden Tag 8 Stunden genutzt wird, verbraucht 15 kWh und erzeugt etwa 9 kg CO2 pro Jahr.

Anbieter vergleichen

Will man die Kosten allein durch einen Anbieterwechsel senken, muss man sich meist länger durch dutzende Tarif- und Preisvergleiche durchringen und ist am Ende doch nicht schlauer – denn welche Zahlen sind wirklich zuverlässig? Um nicht mehr ratlos zu bleiben, gibt es mittlerweile zertifizierte Vergleichsportale, die zu den klassischen Vergleichswerten auch einen kostenlosen Kundenservice anbieten. Hier spricht man also mit „echten Menschen“ und kann nicht nur Preise vergleichen, sondern wird auch beraten und beim Wechsel begleitet. Um die 500 Euro Ersparnis im Jahr können dabei durchschnittlich herausspringen.

Ein Beispiel ist der Rechner für den Stromvergleich für das aktuelle Jahr von WechselJetzt.de. Man gibt seine Postleitzahl und seinen jährlichen Stromverbrauch ein und erhält sofort einen objektiven, unabhängigen Vergleich, der sich lediglich nach den Empfehlungen von Stiftung Warentest richtet. Dazu werden nur seriöse, hochwertige Anbieter und Tarife mit Preisgarantien von mindestens 12 Monaten und monatlichen Abschlagszahlungen herangezogen. Nebenbei kann man sich telefonisch oder sogar per WhatsApp-Chat an eine/n Berater/in wenden, der/die einem hilft, den günstigsten Anbieter zu finden.

Flexibel bleiben und smart wechseln

Der genannte Vergleichsanbieter bietet außerdem einen Erinnerungsservice, durch den man keine Wechselfristen mehr verpassen soll. Denn das ist der häufigste Grund, warum man meist unnötig überbezahlt – Fristen werden versäumt und schon steckt man wieder für ein Jahr in einem teuren Tarif fest. Hier erhält man stattdessen eine Mail vier bis acht Wochen vor der Frist, sodass noch Spielraum bleibt. Dieser Dienst ist kostenlos, ebenso wie die Beratung. Um wirklich dauerhaft zu sparen, wird ohnehin empfohlen, flexibel zu bleiben und immer wieder neu zu prüfen, ob es nicht auch billiger geht.

Auf jeden Fall sollte man die Konditionen jedes Anbieters berücksichtigen, wie zum Beispiel den Neukunden-Bonus, eventuelle Prämien sowie natürlich die Vertragslaufzeiten und die Art der Preisgarantie. Weitere Kriterien können sein: der maximale Kundenbonus, die Vertragslaufzeit und -verlängerung, die Zahlweise, Nutzung und Kündigungsfrist sowie Einschränkungen (z.B. Ökostrom) und die Zeitspanne der Preisgarantie. Übrigens können Sie auf Portalen wie diesem meist nicht nur Strompreise, sondern auch Gas-, KFZ-, DSL- und Mobilfunktarife vergleichen – abgestimmt auf die Anbietersituation rund um Ihren Wohnort.

Ein ausführliches PDF mit weiteren Tipps zum Strom sparen, finden Sie bei der Verbraucherzentrale NRW.

Neue Technologien nutzen

Zu guter Letzt können Sie den Stromverbrauch auch mithilfe smarter Detektoren messen. Diese gibt es zum Teil kostenlos bei vielen Verbraucherzentralen und lokalen Energieversorgern. Hierbei sollte man beachten, dass manche strombetriebenen Geräte in der Anschaltphase deutlich mehr verbrauchen als im Zustand danach – zur Messung sollte man also etwas abwarten.

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Die intelligente Kopplung sämtlicher Geräte im Haushalt, auch als Smart Home-Technologie bekannt, kann ebenfalls zu erheblichen Einsparungen führen und hält immer mehr Einzug im privaten Bereich. Mit ihr können An- und Auszeiten der Rollläden, Elektrogeräte, Lichter und Heizungen ganz genau getaktet und aufeinander abgestimmt werden. Sicher kostet die Aufrüstung etwas mehr, macht sich aber auf lange Sicht bezahlt. Außerdem verringert die Hausautomation Abnutzungserscheinungen und kann durch die Vortäuschung von Anwesenheit auch den Einbruchschutz erhöhen.