Auch wenn es hierzulande keine Extremtemperaturen wie in anderen Ländern der Erde gibt: Die Klimaanlage wird immer beliebter. Einer Schätzung des Bundesumweltamtes zufolge werden im Moment etwa 150.000 Exemplare pro Jahr gekauft, die meisten davon natürlich während der Sommermonate – und diese Zahl steigt weiter an. Dabei hat der interessierte Kunde die Qual der Wahl und muss sich vor dem Kauf gut informieren. Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen Monoblock- und Splitgerät? Welchen Einfluss hat der Abluftschlauch der Klimaanlage? Für welches Zimmer ist welches Klimagerät am besten geeignet? Was besagt die Kühlleistung und wie viel davon brauche ich? Und zu guter Letzt muss man sich noch durch den Dschungel von Stromverbrauch und Energieeffizienz kämpfen.

Zimmer Klimaanlage

Unterschiedliche Bauformen der Klimaanlage fürs Zimmer

Eine Klimaanlage kann entweder mobil oder fest installiert sein. Im Fachjargon spricht man auch von Monoblock- und Splitgeräten. Die gängigsten Bauformen für die Klimaanlage im Zimmer sind die folgenden:

  • Monoblock ohne Abluftschlauch
  • Monoblock mit Abluftschlauch
  • Splitgerät

Welches Modell für Sie am geeignetsten ist, hängt im Wesentlichen von Ihrer Wohnsituation, dem Zimmer, Ihren Ansprüchen und nicht zuletzt Ihrem Geldbeutel ab.

Monoblockgerät ohne Abluftschlauch

Eine Monoblock-Klimaanlage besteht aus einer einzigen kompakten Einheit. Das heißt, sämtliche Bauteile wie Kompressor und Ventilatoren sind in ein Modul gepackt. Diese Geräte bieten maximale Mobilität – auspacken, im Raum aufstellen, Stecker rein, anschalten, fertig. Ihr Nachteil ist, dass sie im Vergleich zu Splitgeräten deutlich lauter im Betrieb sind. Auch die Kühlleistung dieser Geräte ist begrenzt, da die warme Abluft in das Zimmer abgegeben wird und erneut gekühlt werden muss. Sie eignen sich daher vor allem für kleinere Zimmer, in denen der Lärmpegel nicht stört und sind nicht besonders energieeffizient.

Monoblockgerät mit Abluftschlauch

Beim Betrieb von Klimaanlagen entsteht immer warme Abluft. Monoblockgeräte mit Abluftschlauch leiten diese direkt nach außen weiter. Dazu wird der Schlauch durch eine Öffnung im Mauerwerk oder im Zweifelsfall auch ein gekipptes Fenster ins Freie geführt. Der somit entstehende geringe Unterdruck im Zimmer wird vor allem dadurch wieder ausgeglichen, dass Luft durch das gekippte Fenster nachströmt, und damit leider auch ein Teil der abgeführten Wärme wieder zurück in den Raum gelangt.

Mono-Klimaanlage mit Abluftschlauch

Splitgerät

Ein Splitgerät besteht immer aus mindestens zwei Modulen. Der Kompressor befindet sich dabei außerhalb des zu klimatisierenden Zimmers und ist über den Schlauch mit der Kühleinheit verbunden. Diese Trennung der Komponenten hat ihre Vor- und Nachteile:

Vorteile Splitgerät Nachteile Splitgerät
hohe Kühlleistung aufwändige Montage; nur vom Fachmann
geringe Lärmbelastung im Innenbereich hohe Anschaffungskosten
mit speziellen Filtern auch für Allergiker geeignet Wärmebrücken durch nötigen Durchbruch der Hauswand
Luftaustausch im Zimmer nicht für Mietwohnungen geeignet

Funktionsweise einer Split-Klimaanlage

Welche Klimaanlage ist die richtige für mein Zimmer?

Diese Frage lässt sich nur sehr individuell beantworten und hängt von Raumgröße, Zimmerart und Ihren Finanzen ab. Eine kleine Klimaanlage eignet sich vor allem für Zimmer, in denen die Betriebsgeräusche nicht stören. Bei Geräten ohne Abluftschlauch findet auch kein Luftaustausch statt. Die Raumtemperatur wird lediglich abgekühlt, daher kann es im Zimmer schnell stickig werden und aufgrund des hohen Stromverbrauchs und der schlechteren Energieeffizienz wird sich der Dauereinsatz einer solchen Klimaanlage schnell auf Ihrer Nebenkostenabrechnung bemerkbar machen.
Wenn Sie sich eine Klimaanlage im Schlafzimmer wünschen, sollten Sie lieber zum Splitgerät greifen. Es ist deutlich leiser und gefährdet Ihre Nachtruhe nicht.

Unser Tipp: Auch der draußen angebrachte Kompressor eines Splitgeräts verursacht Lärm, vor allem bei Dauereinsatz. Daher sollten Sie sich vor dem Kauf unbedingt mit Ihren Nachbarn abstimmen, wenn mehrere Parteien im Haus wohnen.

Da Frischluft dem Zimmer direkt von draußen zugeführt wird, sorgt es generell für ein angenehmeres Raumklima in der Wohnung. Obwohl die Kosten für Installation und Anschaffung deutlich höher sind als für ein mobiles Klimagerät, lohnt sich die Investition langfristig: Splitgeräte verbrauchen bei gleicher Kühlleistung weniger Strom und sparen Ihnen somit bares Geld.

Klimaanlage in der Mietwohnung

Im Eigenheim ist der Einbau einer Klimaanlage natürlich kein Problem und kann jederzeit durchgeführt werden. Ganz anders sieht es aus, wenn Sie zur Miete wohnen und sich ein Splitgerät ins Zimmer einbauen lassen wollen. Um Kompressor und Kühleinheit zu verbinden muss nämlich die Außenwand durchbrochen werden.
Ein Durchbruch stellt eine schwerwiegende Veränderung der Mietsache dar, die deshalb vom Vermieter vorher genehmigt werden muss. Der möchte natürlich möglichst wenig Kostenbelastung und den dauerhaften Mehrwert seines Eigentums sichern. Sie werden also einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, um das OK für eine Klimaanlage zu bekommen. Wenn Ihnen die Genehmigung nicht erteilt wird, können Sie stattdessen auf eine hochwertige mobile Klimaanlage für das Zimmer zurückgreifen.

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Klimaanlagen für Allergiker

Als Allergiker können Sie vor allem von der Anschaffung eines Splitgeräts profitieren, während eine mobile Mini-Klimaanlage für Zimmer in diesem Fall weniger geeignet ist. Vor allem bei den Geräten mit Abluftschlauch müssen ja Fenster oder Balkontür immer zumindest gekippt bleiben. Dadurch gelangen ständig neue Allergene in die Wohnung. Viele moderne Splitgeräte verfügen hingegen über extra Filter, die Pollen und andere Allergieauslöser aus der angesaugten Frischluft herausfiltern, bevor sie ins Zimmer gelangen. Gerade bei der Klimaanlage im Schlafzimmer bietet diese Funktion jedem Haushalt mit Allergikern einen deutlichen Mehrwert. Denn wer schläft schon gut, wenn die Nase verstopft ist und das Atmen schwerfällt?

Alternativen zur Klimaanlage

Zur Abkühlung der Raumtemperatur ist es nicht immer unbedingt nötig, gleich eine Klimaanlage anzuschaffen. Auch mit anderen Methoden lässt sich das Klima im Zimmer leicht beeinflussen. Anstatt also eine kleine Klimaanlage für Ihr Zimmer zu wählen, können Sie sich für eine der folgenden Optionen entscheiden:

  • Ventilatoren
  • Luftreiniger
  • Luftbe- und entfeuchter

Diese Geräte sind meist wesentlich günstiger in der Anschaffung als eine Klimaanlage und verbrauchen auch weniger Energie, was sich positiv auf Ihre Nebenkostenabrechnung auswirkt. Auch hier lohnt es sich, auf das Preis-Leistungsverhältnis und die langfristigen Kosten zu achten und verschiedene Angebote zu vergleichen.

Schlafzimmer mit Deckenventilator

Ventilatoren

Ventilatoren sind in unzähligen Größen und Bauformen erhältlich und können entweder als Standgeräte oder Deckenventilatoren gekauft werden. Sie lassen die Luft im Zimmer zirkulieren und sorgen so für Abkühlung des Raumes. Ist ein Ventilator im Betrieb, sollten sie es vermeiden, direkt im Zug zu sitzen. Die verstärkte Luftzirkulation trocknet nämlich die Schleimhäute schneller aus und erhöht das Risiko einer Infektion

Luftreiniger

Luftreiniger sind vor allem für Allergiker interessant. Zwar verschaffen sie im Gegensatz zur Klimaanlage keine Kühlung, filtern aber die Raumluft und wälzen sie gleichzeitig um. Pollen, Hausstaub und Geruchspartikel bleiben einfach im Filter hängen – bessere Luftqualität im Zimmer und freies Atmen sind somit garantiert. Die Filter der Anlagen sollten allerdings regelmäßig gereinigt oder ersetzt werden, da sich sonst die Leistung verringert oder sich gar Keime darin ansammeln können.

Luftbe- und Entfeuchter

Eine wichtige Rolle beim Raumklima spielt auch de Luftfeuchte. Zu feuchte Luft im Zimmer führt zur Ansammlung von Kondenswasser oder sogar zur Bildung von Schimmel, der äußerst gefährlich für die Gesundheit ist. Zu trockene Luft hingegen trocknet die Schleimhäute aus. Atemwegserkrankungen sind die häufigste Konsequenz zu trockener Raumluft. Ein Luftbefeuchter wirkt dem entgegen, indem er durch Zerstäuben, Verdampfen oder Verdunsten die nötige Feuchtigkeit an die Luft im Zimmer abgibt.

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Die Qual der Wahl

Ob Sie sich nun für eine Klimaanlage oder eine der Alternativen entscheiden – Geräte gibt es wie Sand am Meer. Deshalb lohnt es sich in jedem Fall, unterschiedliche Angebote einzuholen und Preis und Leistung zu vergleichen. Ganz besonders sollten Sie dabei auf Energieeffizienz und Stromverbrauch Ihrer Neugeräte achten. Hilfreich sind auch die ausführlichen Testberichte, die beispielsweise die Stiftung Warentest zum Thema Klimaanlagen in regelmäßigen Abständen herausbringt, und auch die Internetseiten der einzelnen Hersteller geben Ihnen zuverlässige Informationen zu den einzelnen Geräten. Mit der richtigen Klimaanlage im Zimmer wird auch der heißeste Sommer von der Qual zur Erholung.