Federkern, Kaltschaum oder Latex? Welche Matratze ist die richtige für welches Schlafverhalten? Erfahren Sie alles über Matratzenmaterial, Härtegrade, verschiedene Matratzenarten und beantworten Sie die Frage: Welche Matratze passt zu mir?

Wundermittel Schlaf: Eine gute Nachtruhe lädt nicht nur die leeren Batterien wieder auf. Erholsamer Schlaf beeinflusst viele Aspekte Ihres Lebens positiv. Zum Beispiel sind ausgeschlafene Menschen kreativer und können schwierige Probleme besser lösen, was sie beruflich voranbringt. Ausreichender Schlaf unterstützt außerdem ein gesundes Körpergewicht und macht attraktiv. Und sogar die Liebe profitiert davon, wenn Sie sich ausreichend Schlaf gönnen: Ausgeruhte Männer sind mit ihrer Beziehung zufriedener und Frauen, die gut schlafen, haben öfter Lust auf Sex.

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Wie viel Schlaf Sie pro Nacht brauchen, hängt übrigens von Ihrer Veranlagung und persönlichen Präferenzen ab. Das Schlafbedürfnis bei Erwachsenen kann zwischen fünf und zehn Stunden pro Nacht schwanken. Schlafforscher empfehlen allerdings sieben bis neun Stunden, um die Nachtruhe optimal nutzen zu können.

Gesunder Schlaf

Die richtige Matratze ist entscheidend

Ebenfalls wichtig für guten Schlaf: die richtige Matratze. Dabei sind die Anforderungen von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Hier eine Übresicht über die Punkte, die Sie beachten sollten für die Matratze, die perfekt zu Ihnen passt:

Liegezonen bei einer Kaltschaummatratze

  • Länge: Die Faustregel für die optimale Matratzenlänge lautet „mindestens Körpergröße plus 20cm“.
  • Breite: Aktivschläfer benötigen breitere Matratzen als Menschen, die sich im Schlaf kaum bewegen. Insgesamt geht der Trend zu breiteren Matratzen und auch Singles entscheiden sich meist für Betten mit 120 oder 140cm Breite.
  • Höhe: Die Standardhöhe von 21cm ist meist ausreichend. Menschen mit mehr als 100 kg Körpergewicht sollten allerdings höhere Matratzen mit 22-24cm Höhe wählen.
  • Härtegrad: Zu weiche Matratzen verursachen Rückenschmerzen, zu harte können die Nachtruhe stören und zu Verspannungen und Schmerzen in der Schulter führen. Orientieren können Sie sich an den Härteangaben der Hersteller.
    H1 bis 60 Kg
    H2 ca. 60 - 80 Kg
    H3 ca. 80 - 110 Kg
    H4 ca. 110 - 140 Kg
    H5 über 140 Kg

Aber Vorsicht: Beachten Sie auch Faktoren wie Körpergröße und Körperbau. Eine kleinere Person braucht eher eine härtere Matratze als eine größere Person mit demselben Gewicht, da sich das Gewicht hier auf weniger Fläche verteilt.

  • Matratzenarten: Zu einem großen Teil ist die Wahl des Matratzentyps Geschmackssache. Alle Typen bieten viele Vorteile. Matratzen aus Naturmaterialien wie z.B. Federkernmatratzen sind allerdings für Allergiker weniger geeignet. Diese sollten lieber zu Viscoschaum-, Kaltschaum- oder Gelmatratzen greifen.
  • Matratzenbezüge: Waschbare Bezüge sind immer ein Vorteil. Gerade für Kinderbetten oder Allergiker sind sie allerdings unverzichtbar. Wählen Sie Matratzen mit hochwertigen Baumwollbezügen für idealen Luftaustausch und ein gutes Schlafklima.
  • Liegezonen: Die Unterteilung in einzelne Abschnitte ist entscheidend für den Schlafkomfort. Durch unterschiedliche Elastizität in den einzelnen Zonen passt sich die Matratze den verschiedenen Körperregionen an und stützt für ein optimales Liegegefühl z.B. die Wirbelsäule.
  • Topper: Die Matratzenauflagen sind kein Muss, aber ein sehr komfortables Extra. Sie schonen die eigentliche Matratze, sind waschbar und unterstützen die Punktelastizität Ihrer Matratze. Mit einem hochwertigen Topper können Sie z.B. eine ältere Matratze wieder “aufmöbeln“ und müssen nicht unbedingt eine neue kaufen.

Matratzenarten in der Übersicht

Unterschiedliche Schlaftypen brauchen verschiedene Matratzentypen. Die wichtigsten sind:

Federkernmatratzen

Eine Federkernmatratze ist nicht nur langlebig, sondern auch stabil. Durch ihren hohen Härtegrad sind diese Matratzen vor allem bei Personen beliebt, die gerne auf einer harten Unterlage schlafen. Nachteilig ist neben dem hohen Gewicht von Federkernmatratzen auch deren Anfälligkeit für die Bildung von Kuhlen, was schlecht für die Wirbelsäule ist. Es sollte deshalb bei diesem Typ Matratze besonders auf Qualität geachtet werden. Nicht geeignet sind Taschenfederkernmatratzen außerdem für Allergiker, da deren Oberfläche ein Paradies für Milben ist uns die Reinigung problematisch sein kann.

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Latexmatratzen

Obwohl Matratzen aus Latex eher weich sind, stützen sie den Körper gut, insbesondere durch die häufig vorhandenen Liegezonen. Latexmatratzen sind in verschiedenen Härtegraden erhältlich, so dass für jedes Gewicht die passende Matratze gefunden werden kann. Diesen Vorteilen gegenüber stehen ein sehr hohes Gewicht und oft auch ein hoher Preis. Es besteht außerdem die Gefahr einer Latexallergie, derer sich Käufer häufig gar nicht bewusst sind. Abzuraten ist von einer Latexmatratze außerdem Personen, die im Schlaf dazu neigen zu schwitzen.

Kaltschaummatratzen

Eine Kaltschaummatratze hat in der Regel 7 Bereiche:

  • Kopfzone
  • Schulterzone
  • Lendenzone
  • Hüftzone
  • Oberschenkelzone
  • Wadenzone
  • Fußzone

Dieser Aufbau beugt einer Kuhlenbildung, die bei Taschenfederkernmatratzen auftreten kann, vor und sorgt für eine optimale Gewichtsverteilung und gesunde Schlafposition. In wie weit tatsächlich so viele Liegezonen nötig sind, ist allerdings umstritten. Matratzen aus Kaltschaum sind eine gute Wahl für Allergiker, da sie kaum anfällig für Milben sind. Ähnlich wie bei Latex können schwitzende Menschen auch eine Kaltschaummatratze als zu warm empfinden.

Matratzenberatung

Einen wirklichen Experten kann ein Online-Matratzenberater nicht ersetzen. Dennoch macht es Sinn, wenn Sie sich vor dem Gang ins Fachgeschäft selbst Wissen aneignen und die Kriterien für einen Matratzenkauf kennen:

Was ist Ihre Schlafposition?

Sind Sie Bauchschläfer oder Seitenschläfer? Oder nächtigen Sie gewöhnlich in der Rückenlage? Je nach Schlaftyp eigenen sich unterschiedliche Matratzen. Für Seitenschläfer eignen sich Modelle mit Schulterkomfortzone besonders, während für Rückenschläfer Taschenfederkernmatratzen zu empfehlen sind.

Welcher Figurtyp sind Sie?

Auch Ihre Körperhaltung entscheidet darüber welche Matratze zu Ihnen passt. Neigen Sie zu einem Hohlkreuz ist die Abstützung besonders wichtig. Bei einem Flachrücken sollte die Matratze nicht zu stark zonierten, d.h. in nicht zu viele Liegezonen unterteilt, sein. Für einen Rundrücken sollten Sie vor allem auf den richtige Festigkeit der Matratze achten.

Welches Körpergewicht haben Sie?

Bei einer zu weichen Matratze hängt Ihre Wirbelsäule durch, während sie bei zu harten Matratzen gekrümmt wird. Rückenschmerzen und Verspannungen können dann die Folge sein. Achten Sie deshalb auf den zu Ihrem Gewicht passenden Härtegrad.

Haben Sie mit Allergien zu kämpfen?

Latex wirkt antibakteriell und abweisend gegen Hausstaubmilben. Doch kann auch eine Latexmatratze genau das Falsche sein, wenn Sie gegen diesen Stoff allergisch sind. Auch der Matratzenbezug kann bei Tierhaarallergien zum Problem werden, wenn dieser z.B. aus Schafschurwolle besteht.

Leiden Sie unter Rückenschmerzen?

Wenn Sie Rückenprobleme haben, ist eine Matratze mit fünf oder sogar sieben Liegezonen eine gute Wahl. Die richtige orthopädische Matratze kann helfen Ihre Wirbelsäule stützen und Ihre Muskeln entspannen.

So können Sie bereits eine Vorauswahl treffen und außerdem unprofessionelle Verkäufer entlarven, die weniger wissen als Sie selbst.

Jede Matratzenart hat Vor- und Nachteile. Diese müssen mit den eigenen Bedürfnissen abgewogen werden, so dass jeder selbst die Antwort auf die Frage geben muss: Welche Matratze passt zu mir?

So beeinflussen Sie die Schlafqualität positiv

Die Schlafqualität hingegen sollte für jeden Menschen so hoch wie möglich sein. Sie können diese positiv beeinflussen, um Ihr Schlafpotenzial voll auszuschöpfen. Dekorieren Sie Ihr Schlafzimmer beispielsweise in ruhigen Farben und verzichten Sie bei der Einrichtung auf Orange und Rot – diese Farben versetzen das Gehirn in Alarmmodus und wirken aufputschend.

Außerdem sollten Sie Ihr Smartphone nicht direkt vor dem Schlafengehen zur Hand nehmen und nach Möglichkeit auch nicht zulange vor dem Computer sitzen. Ideal ist eine Stunde Bildschirm-Pause vor dem Einschlafen. Auch ist es förderlich, wenn Sie das Handy nachts nicht im Schlafzimmer liegen lassen. Falls es sich nicht vermeiden lässt, schalten Sie es auf Flugmodus, bevor Sie in Ihre Matratze einsinken.