Vorbereitung zum TapezierenTapezieren muss fast jeder einmal in seinem Leben, spätestens dann, wenn er in eine eigene oder neue Wohnung zieht. Ist niemand da, der helfen kann oder ist es das erste Mal, dass alleine tapeziert werden muss, kommt schnell Panik auf. Dabei ist selber tapezieren mit der richtigen Anleitung und dem passenden Werkzeug gar nicht so schwer.

Welche Tapete?

Zunächst steht die Frage im Raum, welche Art von Tapete benutzt werden soll. Das ist wichtig, denn aufgrund der Beschaffenheit von Tapeten wird der Kleister ausgewählt. Zur Auswahl stehen verschiedene Tapetenarten:

  • Raufaser
  • Vliestapete
  • Mustertapete
  • Strukturtapete
  • Fototapete

Jede dieser Tapetenarten hat eine bestimmte Eigenschaft und ist für bestimmte Zwecke bzw. Räume anzuwenden.

Generell ist zu sagen, dass die Qualität einer guten Tapete an deren Druckverfahren, der Anzahl der Druckfarben, der Oberflächenstruktur und ihrer Lichtbeständigkeit zu erkennen ist.

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Einfache Raufaser

Wer es einfach und schlicht mag oder über die Tapete streichen möchte, ist mit der Raufaser Tapete bestens beraten. Sie lässt sich problemlos auf jedem tapezierfähigen Untergrund verarbeiten und kann auch mehrmals überstrichen werden. Es sollte lediglich auf die Körnung geachtet werden, um unschönes Stückwand an der Wand zu verhindern.

Gemustert

Die Mustertapete ist die beliebteste Tapete, da sie sehr vielseitig in ihren Farben und Mustern ist. Beim Kauf sollte auf den Verschnitt und Rapport geachtet werden, denn je größer das Muster ist, je mehr Verschnitt fällt an. Der Musterversatz ist mit auf den Tapetenrollen angegeben. Sie sind lichtbeständig.

Vliestapete

Sie sind sehr leicht zu verarbeiten, weil sie vorher nicht eingeweicht werden müssen und sie lassen sich beim Umzug ganz leicht wieder abziehen. Außerdem gleicht sie Unebenheiten aus und schafft tragfähige Oberflächen.

Fototapete

Sie kommt allmählich wieder in Mode, war sie doch in den 70ern der letzte Schrei in den Wohnungen. Mittlerweile sind nicht nur bereits bedruckte Tapeten erhältlich, es gibt auch die Möglichkeit, ein Wunschmotiv aufdrucken zu lassen.

Arbeitsmaterialien zum Tapezieren

Die Tapete ist gewählt, nun bleibt noch die Frage der Werkzeuge, die zum Tapezieren benötigt werden. Standardausrüstung beim Tapezieren sind:

  • Tapeziertisch
  • Quast
  • ein Eimer
  • Kleister oder Spezialkleister, je nach Tapetenart
  • einen Rührstab oder einen Kleistermixer
  • Zollstock
  • Bleistift und Schere
  • Schraubendreher für Steckdosen und Lichtschalter
  • Leiter oder Hocker
  • Lappen
  • Kleisterroller
  • Tapeten- oder Teppichmesser
  • bei Bedarf eine Tapeziermaschine

Schritt für Schritt

Schritt 1: Messen Als erstes ist es wichtig, die benötigte Menge an Tapetenbahnen auszumessen und die Bahnen dann zuzuschneiden. Sie werden mit einem Zollstock abgemessen und entlang der abgezeichneten Stelle mit Bleistift mit der Schere abgeschnitten. Die zugeschnittenen Bahnen werden an die Seite gestellt und nach und nach zum Tapezieren dazu geholt.

Schritt 2: Kleister anrühren Nun wird der Kleister angerührt, dabei ist es wichtig, die richtige Anrührmasse zu beachten. Sie steht auf der Rückseite jeder Kleisterpackung erklärt. Beim Anrühren der Masse kräftig mit dem Rührstab rühren, damit keine Klümpchen entstehen.

Schritt 3: Lichtschalter entfernen Nun müssen noch die Steckdosen und Lichtsschalter abmontiert werden, damit die Tapete rüber geklebt und später mit einem Tapeziermesser der Umfang wieder entfernt werden kann.

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Schritt 4: Einkleistern Ist der Kleister nach einer halben Stunde Ziehzeit fertig, kann die erste Bahn eingekleistert werden. Nicht zu viel Kleister, das gibt später Blasen und nicht zu wenig. Drauf achten, dass auch die Ecken eingekleistert sind. Es können gut drei Bahnen nacheinander eingekleistert werden, dann ist bei der letzten die erste Bahn bereits fertig eingezogen und kann an die Wand angebracht werden. Vliestapeten müssen nicht vorher eingekleistert werden, sie haften gleich gut an der Wand.

Schritt 5: Die Tapete anbringen Die Bahnen werden von oben nach unten an die Wand gebracht, dafür wird die Leiter oder ein Hocker benötigt. Darauf achten, dass die obere Kante der Tapete genau am Deckenanfang abschließt, sonst verschieben sich die nachfolgenden Tapeten und sie werden schief. Bei Muster- und Fototapeten auf den genauen Abschluss der Motive achten.

Nun wird vorsichtig mit dem Kleisterroller oder einem Lappen die Tapete gerade nach unten gestrichen und fest gedrückt, die Nähte auf beiden Seiten nochmal nachrollern, damit sie fest werden. Eventueller Kleister wird mit einem Lappen sorgfältig entfernt. So wird bis zur letzten Bahn gehandhabt, Stellen über Türen und Fenstern müssen vorher ausgemessen werden und dann auch zugeschnitten werden.

Weitere Tipps: Wichtig ist, während des Tapezierens und für ungefähr einen Tag die Fenster geschlossen zu halten wegen der Feuchtigkeit, sonst können sich die Tapeten wieder lösen. Nach dem Tapezieren alles säubern, der Kleister geht mit kaltem Wasser am besten ab. Steckdosen und Lichtschalter wieder anmontieren, fertig.