Seit einigen Jahren macht ein Trend von sich reden, der streng genommen gar kein Trend ist. Schließlich haben Menschen ja schon seit Urzeiten ausgedientes neu- und umverwertet oder aus vermeintlichem Abfall wiederum brauchbares erstellt. Vielleicht fehlte dem Ganzen aber auch einfach nur ein griffiger Name. Der Unternehmer Reiner Pilz scheint ihn gefunden zu haben: Upcycling. Und schon überlegen sich Menschen, ob sie nicht dem einen oder anderen Artefakt eine zweite Chance geben sollen als Regal, Kommode oder Einrichtungsgegenstand.

Upcycling

Upcycling versus Downcycling

Eine Vielzahl der heute in Gebrauch befindlichen »Dinge« haben nicht nur eine lange Reise von ihrer Produktionsstätte bis in unsere Gefilde hinter sich. Zu ihrer Herstellung sind darüber hinaus wertvolle Ressourcen eingesetzt worden. Außerdem: sie bleiben ja unter Umständen auch dann noch »nützlich«, wenn sie sich nicht mehr für ihre eigentliche Bestimmung eignen.

Die Spiel- und Gestaltungsarten von Upcycling reichen von der Nutzung ausgedienter Sportgeräte, über LKW-Planen bis hin zu Produkten aus der Druckindustrie, aus denen beispielsweise Taschen oder andere modische Accessoires erzeugt werden können. Schmeißt man die Ausgangsmaterialien hingegen weg, landen sie vielleicht einfach nur in der Müllverbrennungsanlage. Dann spricht man eben von »Downcycling«.

Die Grenzen zwischen sinnvoller Weiternutzung und sinnloser Verschwendung sind allerdings gelegentlich fließend und nicht immer sind Gestalter so treffsicher wie die, die im Projekt »Weupcycle« präsentiert wurden. Ungeschlagen bleibt allerdings der Trend, aus ausgedienten (und manchmal eben noch neuwertigen) Paletten allerlei wohnliches zu machen. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Tausendsassa für drinnen und draußen

Irgendwann hat auch die robusteste Palette nach langen und ruppigen Reisen auf Straßen und Schienen schließlich auch mal Ruhe verdient. Vielleicht ist es ja diese in das Holz förmlich »eingeschriebene« Geschichte, die Holzpaletten dieses gewisse Etwas verleiht und was sie zu beliebten Upcycling-Materialien macht. Hinzu kommt, dass sie sowohl in der Anschaffung günstig als auch einfach zu bearbeiten sind.

Möchte man Hand anlegen, finden sich mittlerweile ganze Bücherreihen und Foren mit entsprechenden Bauanleitungen. Mit ein bißchen Geschick und dem einen oder anderen Zubehör und Werkzeug, lassen sich mit wenigen Handgriffen zweckdienliche und dekorative Möbel »Marke Eigenbau« herstellen. Ob dafür stark in Anspruch genommene Paletten zum Einsatz kommen oder eher neues Holz Verwendung findet, ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Dank der genormten und für den Industrieeinsatz gedachten Abmessungen ergeben sich außerdem ideale Dimensionierungen für den Einsatz in Schlafzimmern und auf Terrassen oder Gärten. Lassen Sie sich doch von den folgenden Kreationen inspirieren, bevor Sie Hand anlegen ...

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Ich war früher eine Palette und bin heute ...

... ein bequemes Bett:

Palettenbett

Fast möchte man sich in dieses juvenil und bequem wirkende Bett reinlegen. Es verschweigt nicht nur seine äußeren Werte, sondern steht auch zu seinem an ein Futon erinnernden Äußeren.

... eine schicke Außengarnitur:

Palettenmöbel für den Garten

Zu einem kühlen Getränk und einer angeregten Unterhaltung im Grünen lädt diese Formschöne Außengarnitur ein. Jetzt kann man es sich richtig gemütlich machen. Und wenn es mal regnen sollte: dank der häufig wasserfest imprägnierten Hölzer überstehen die Möbel problemlos Wind und Regen.

... eine formschöne Couch:

Couch aus Paletten

das könnte ja noch schöner sein – den idealen Platz für einen gemütlichen Abend zu Zweit bietet diese Couch. Nicht vergessen: droht Regen, kann das Möbelstück zwar draußen bleiben, die Kissen müssen aber rein!

... zwei elegante Couchs:

Zwei Sessel aus Paletten

unverkennbar ist hier der Einfluß der alten Bauhaus-Schule! Es zeigt sich, dass Paletten auch elegant und edel können.

... ein hübscher Couchtisch:

Paletten Couchtisch

fast schon ein Klassiker und der unschlagbare Star in jeder modernen Wohnumgebung. Machen Sie die Probe: der Tisch zieht mit Sicherheit die Aufmerksamkeit auf sich und sorgt für jede Menge Gesprächsstoff!