Die Inneneinrichtung sowie die Gestaltung des eigenen Zuhauses kann in den unterschiedlichsten Stilrichtungen erfolgen. Der französische Landhausstil ist dabei ein ganz besonderer, er besticht durch die Einfachheit und eine heimische Ausstrahlung.
Französisches Flair in den eigenen vier Wänden
Das Besondere des französischen Landhausstils ist die unkomplizierte und kostengünstige Gestaltung. So spielt es hier keine Rolle, ob eine Fliese gesprungen ist oder die Scheiben aufgrund der Witterung vergilbt sind. Auf genau diese Details legen die Franzosen im ländlichen Gebiet keinen allzu großen Wert.
Dies spiegelt sich etwa bei den Möbeln des französischen Landhausstils wieder. So kommt hier meist vergleichsweise grob verarbeitetes Holz zum Einsatz, auf eine exakte Profilierung der Kanten wird meist verzichtet. Auch ist die Oberfläche der Schränke und Kommoden oft noch hobelrau, auf den Einsatz von feinem Schleifpapier wird kein Wert gelegt. Dennoch kann durchaus eine Oberflächenbehandlung bei Möbelstücken im französischen Landhausstil erfolgen. Dies kann entweder durch Lacke, Öle oder Lasuren geschehen. Auf hochglänzende Lacke sollte hier jedoch verzichtet werden, schließlich besticht diese Stilrichtung durch ihre Einfachheit und Rustikalität. Aus diesem Grund spielt es auch keine Rolle, falls eine Schranktür nicht exakt ausgerichtet ist. Ein schiefes Doppel übermittelt diesen Stil perfekt.
Auch der Bodenbelag sollte beim französischen Landhausstil sollte rustikal erscheinen. Hierfür empfiehlt sich vor allem der Einsatz von verasteten Holzböden. Eine durchwachsene Eiche oder auch ein unregelmäßiger Nussbaum ist ideal als Bodenbelag eines Hauses in diesem Stil geeignet. Oft wird der Boden auch bewusst nicht exakt verlegt, an den Stößen werden V-Fugen angebracht. Auch dies bringt die Unvollkommenheit des französischen Landhausstils noch besser zur Geltung.
Der französische Landhausstil ist einfach und unkompliziert. Er besticht durch den Gebrauch abgegriffener Einrichtungsgegenstände und einer willkürlichen Anordnung von Deko-Gegenständen.
Für wen ist der französische Landhausstil geeignet?
Für einen Perfektionisten ist der französische Landhausstil gänzlich unpassend. Wird jedoch ein einfacher Lebensstil verfolgt und wird Wert auf ein besonders heimisches Feeling in den eigenen vier Wänden gelegt, so ist dieser Einrichtungsstil ideal. Der französische Landhausstil kommt ohne detailreichen Einrichtungsgedanken aus, verschiedene Farben und Accessoires werden beliebig kombiniert. Da hier auch einfache Möbelstücke sowie abgegriffene Objekte eine Verwendung finden, ist dieser Stil ideal für Sparfüchse umsetzbar. Ebenso entsteht kaum ein Einrichtungsaufwand, die Ausrichtung aller Einrichtungsgegenstände kann willkürlich erfolgen.
Woher kommt der französische Landhausstil?
Die Einrichtungsart des französischen Landhausstils ist auf das 17. Jahrhundert zurückzuführen. Zu dieser Zeit war in Frankreich der Begriff Perfektionismus im Bereich der privaten Wohnungen nicht vorzufinden. So wurden die damaligen Möbel typischerweise sehr einfach hergestellt, auf ein detailreiches Finish wurde verzichtet. Dasselbe galt auch bei der Einrichtung. Diese war mehr auf eine praktische Funktion als auf ein ansprechendes Design getrimmt. Töpfe hingen an der Wand, als Vasen dienten alte Flaschen.
Genau dieselben Gestaltungen werden auch heute noch im französischen Landhausstil umgesetzt. Es wird bewusst auf alte und abgegriffene Gegenstände gesetzt, da diese wahrlich für den funktionalen und gleichzeitig verspielten Einrichtungsstil stehen.
Tipps zur Umsetzung
Sie möchten Ihre eigenen Wände mit dem Flair des französischen Landhausstils ausstatten? Dann können Sie direkt damit beginnen, gestalterische Vorkenntnisse sind hierfür nicht benötigt. Dennoch wird es Ihnen helfen, die folgenden Tipps zu beachten.
Zunächst ist zu beachten, dass moderne Objekte ungeeignet sind. Diese würden das Gesamtbild stören, sodass der Einrichtungsstil nicht vollendet wirkt. Futuristisch wirkende Glasablagen oder Regale aus poliertem Edelstahl sind also eher unpassend. Vielmehr sollte auf altmodische Objekte zurückgegriffen werden. Hier kann ein Blick auf den Dachboden helfen, oft finden sich dort alte Kommoden und Schränkchen. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob der Lack Kratzer aufweist oder ob die Schublade ohne Führungen daherkommt. Das Imperfekte steht schließlich für den französischen Landhausstil.
Besonders wirksam zur Vollendung dieser Einrichtungsart ist ein Esstisch, der eine gebrauchte Oberfläche aufweist. Sollte dies nicht der Fall ein, so kann eine Tischdecke aushelfen. Diese kommen meist in einem Karomuster daher, zudem werden kräftige Farben eingesetzt. Diese „Indiennes“ können im gesamten Landhaus eingesetzt werden, sei es auf dem Sideboard oder im Badschrank. Sie helfen, den gewünschten Stil gekonnt umzusetzen.
Diese grundlegenden Einrichtungstipps können mit der richtigen Anordnung der Accessoires perfektioniert werden. Genau genommen gibt es im französischen Landhausstil jedoch gar keine exakte Ausrichtung der Gestaltungsobjekte. So werden hier alte Flaschen, Kupfertöpfe und Holzschalen willkürlich aufgestellt. Auf eine besondere Wirkung wird hier verzichtet, die Einfachheit steht an erster Stelle.
Werden diese Tipps umgesetzt, so lässt sich mit einfachsten Mitteln der beliebte französische Landhausstil erreichen. Dies gelingt schnell und unkompliziert durch den Einsatz gebrauchter Möbel, einfacher Tischdecken und einer unbewussten Anordnung von Accessoires.