Der englische Landhausstil ist durch die britischen Cottages, bescheidene einstöckige Landhäuser, und deren Einrichtung inspiriert. Klassische und stabile Bauernmöbel werden mit floralen oder karierten Dekoelementen kombiniert. Durch einen gekonnten Mustermix und eine symmetrische Anordnung der Möbelstücke, sorgt der englische Einrichtungsstil auch noch im 21. Jahrhundert für einen Hingucker.
Der Cottage-Stil
Mit den feudalen Landhäusern der adligen Oberschicht hatten die einfachen Cottages wenig zu tun. Trotzdem inspirierte ihr Einrichtungsstil, bestehend aus besonders robusten Möbeln und Stoffen in von der Natur inspirierten Farben, den heute immer noch beliebten englischen Einrichtungsstil. Im 18. Jahrhundert soll König George II. der Legende nach, begeistert von einem einfachen Stablehnstuhl, die traditionellen Bauernmöbel in die Paläste und adligen Anwesen gebracht haben. Kein Wunder, dass es der Stablehnstuhl war, der den Siegeszug der Bauernmöbel vorangetrieben hat, denn er steht für alles, was den englischen Landhausstil ausmacht. Die Sitzfläche ist leicht ergonomisch geformt, was Komfort verspricht, und das Holz einfach, aber dennoch, durch die Verarbeitung, robust. Denn Komfort und ein robustes Erscheinungsbild sind es, was die Landhausmöbel auszeichnet. Darüber hinaus wurden die Stuhl- und Tischbeine durch Drechselarbeit gezielt mit Ornamenten versehen und auf zu strenge Linien verzichtet.
Der adlige Landhausstil
In den Anwesen des englischen Landadels wurde vor allem die gemütliche Eigenschaft und langlebige Verarbeitung der Cottage-Möbel als Inspiration für den eigenen Landhausstil hergenommen. Besonders der Windsor-Stuhl, der ein klassischer Stablehnstuhl ist, und Anfang des 18. Jahrhunderts aufgrund der günstigen Produktionsweise in Maßen hergestellt wurde, wurde in einer hochwertigeren Ausführung auch für adlige Anwesen produziert.
Ein weiteres Möbelstück, das die adlige Variante des einfachen Cottage-Stils prägte sind die Chesterfield Sofas und Sessel. Das erste Chesterfield Sofa wurde 1770 von dem Earl of Chesterfield in Auftrag gegeben. Es sollte ein gemütliches, aber dennoch repräsentatives Möbelstück sein. Heraus kam eine robuste Couch, dessen Lederbezug in Falten gelegt wird und mit Knöpfen so befestigt, dass das klassische Rautenmuster der Chesterfield-Möbel entsteht. In Kombination mit gepolsterten Möbeln im Cottage-Stil dominierte diese Einrichtung die Räume der adligen Anwesen. Noch heutzutage ist das Chesterfield Sofa aus diesem Grund besonders beliebt, denn es steht, wie kaum ein anderes Möbelstück, für klassische, englische Handarbeit. Einige wenige Einrichtungshäuser, wie zum Beispiel VonWilmowsky, haben sich auf den Vertrieb der handwerklich aufwändig produzierten Chesterfield Möbel spezialisiert. Hier können Sie das klassische Chesterfield Sofa sogar in verschiedenen Farben bestellen und so perfekt in Ihre schon bestehende Inneneinrichtung integrieren.
Dekoelemente: florale Muster und Tartan
Neben den traditionell englischen Bauernmöbeln, sind es vor allem die Dekoelemente, die den Cottage-Stil ausmachen. Die Farben sind eher hell und wenig gesättigt, die Muster sind vielfach Floral oder erinnern an schottische Tartan-Muster. Lampenschirme, Zierkissen, Vorhängen oder Tapeten sind mit blumigen Mustern bedruckt. Vor allem das klassische Rosenmuster findet sich von Geschirr bis hin zu Tagesdecken auf den meisten Dekoelementen wieder.
Eine Marke, die wie keine andere für den englischen Landhausstil steht, ist zum Beispiel Laura Ashley. Hier wird denfloralen Mustern ein moderner Touch gegeben. Auch Stoffe mit Paisley, Streifen und Karo passen perfekt zum klassischen Cottage-Stil. Vor allem das Tartan-Muster, das in Großbritannien auf eine lange Tradition zurück blickt, wird in helleren Farbschattierungen gerne für Kissen oder Vorhänge genutzt.
Symmetrie und Mustermix
Wenn Sie Ihre Wohnung im englischen Landhausstil einrichten wollen, müssen Sie, laut dem Autor und Stilexperten Bernhard Roetzel, vor allem auf Mustermix und Symmetrie achten. Besonders bei floralen Mustern besteht die Gefahr, dass der Raum schnell ins Kitschige abdriftet. Durchbrochen wird die Kitsch-Gefahr durch einen gekonnten Mustermix. So gesellen sich Rosen-Tapeten zu Tartan-Kissen und Lampenschirmen mit Paisley-Muster. Damit der gemusterte Raum dann das Auge nicht überfordert ist Symmetrie gefragt. Klassisch Englisch ist es zum Beispiel, im Wohnzimmer nur in der Mitte des Raumes einzelne Dekoelemente in Szene zu setzten. Sofa, Kamin und Co. werden dagegen jeweils von zwei Dekoelementen, wie Lampen oder Skulpturen, derselben Machart eingerahmt. Erst so entsteht der Eindruck einer harmonischen Inneneinrichtung im englischen Landhausstil.
Bilder: www.vonwilmowsky.com