Holz in den eigenen vier Wänden zu haben ist für viele Menschen eine besonders angenehme Vorstellung. Zudem ist die Auswahl des Fußbodenbelags bei der Gestaltung des Innenraums im wahrsten Sinne des Wortes grundlegend. Doch das will gut überlegt sein, schließlich begegnet Ihnen Ihr Boden später buchstäblich auf Schritt und Tritt. Ästhetische Atmosphäre und Optik sind für Sie ausschlaggebend? Sie wollen schön wohnen und sich wohlfühlen? Tatsächlich werden viele Entscheidungen beim Bauen und Wohnen danach getroffen. Doch gibt es beim Fußbodenbelag eine ganze Reihe von Kriterien zu bedenken:

  • Einsatzbereich (Wohn- oder Feuchtraum, Eignung für Fußbodenheizung?)
  • Kosten
  • Beständigkeit
  • Pflegeaufwand

Die Natur ins Haus holen – Massivholzdielen

Massivholzdielen sind hinsichtlich des Wohlfühlfaktors unschlagbar: Zu hundert Prozent aus Holz, also aus Natur, verleihen sie einem Raum Individualität und Behaglichkeit. Stilistisch sind Massivholzdielen wahre Alleskönner: Sie wirken ebenso in traditionellem wie in modernem Ambiente. Nicht nur äußerst schön anzusehen, altern sie auch auf ganz natürliche Weise. Verwendet werden Harthölzer (Buche, Eiche, Ahorn, Esche oder Kirsche) oder Weichhölzer (Lärche, Fichte, Tanne oder Douglasie) in einer Gebrauchsdicke von 2 bis 2,5 Zentimetern. Wie alle wertvollen Baustoffe sind Massivholzdielen von den Material- und Arbeitskosten her vergleichsweise teuer.

Massivholzdielen

Vorteile:

  • Langlebigkeit (ästhetische Alterung, Möglichkeit der Aufbesserung durch Abschleifen)
  • Höchste Qualität in der gewachsenen, unverwechselbaren Natürlichkeit
  • Edel, pflegeleicht und fußwarm

Nachteile:

  • Nur eingeschränkt für Feuchträume und Fußbodenheizung geeignet
  • Spezielle Unterkonstruktion notwendig, hoher Arbeitsaufwand beim Verlegen, anschließende Versiegelung (Öl, Lack, Lasur oder Wachs)

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Die Königsdisziplin unter den Fußbodenbelägen – das Parkett

Parkett ist ein edler und dauerhafter Bodenbelag, der über Jahrhunderte bestehen kann. Viele Holzarten darunter europäische (Buche, Eiche) wie außereuropäische (Teak, Palisander, Eukalyptus) Hölzer, sind dazu geeignet. Massivparkett wird aus Vollholz verlegt: Holzstücke bilden dabei Muster, das einfachste ist die Verlegung von Parkettdielen (Englischer Verband, Schiffsboden), weitere bekannte Formen sind das Stabparkett (Fischgrät, Leiterboden, Flechtboden) wie auch das aus Lamellen bestehende Mosaikparkett.

Parkettboden Fischgrät

Das Massivparkett benötigt immer eine Unterlage und wird in traditioneller Herstellung an Ort und Stelle verlegt (verklebt oder vernagelt) und anschließend geschliffen und versiegelt. Die hohe Haltbarkeit resultiert nicht nur aus der Verlegung, sondern auch aus der Möglichkeit der Wiederaufbereitung: Wegen seiner Dicke von mindestens 2,5 cm (dreischichtiges Parkett) kann Parkett mehrfach abgeschliffen und neu versiegelt werden. Eine kostengünstigere, aber ästhetisch durchaus befriedigende Alternative zum teuren Parkett aus Massivholz ist das moderne Klick- oder Fertigparkett. Wie das Laminat besteht es aus mehreren Schichten mit einer Deckschicht aus Voll- oder Edelholz in einer Stärke von 2,5 bis 3,5 mm, darunter meist HDF oder Sperrholz bzw. Nutzholz in zwei Schichten. Weil das Klickparkett vorgefertigt ist, sind Muster und Versiegelung (matt geölt, glänzend lackiert) bereits beim Kauf zu besichtigen. Wie Laminat ist Fertigparkett gut selbst zu verlegen, was eine weitere Kostenersparnis bedeuten kann.

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Vorteile:

  • Schönheit, Wohlfühlfaktor, Individualität und hochwertiges Material
  • Raumklima, Leben mit dem Naturstoff Holz
  • Bei Fertigparkett: einfache Verlegung, leicht zu entfernen

Nachteile:

  • Eingeschränkte Nutzung bei Fußbodenheizung
  • Bei Fertigparkett: Trittschalldämmung erforderlich

Multifunktional und wandelbar – Laminat

Laminat ist eine vor allem preisgünstige Alternative zu einem Holzbodenbelag. Wie das Fertigparkett hat es einen Mehrschichtaufbau und besteht aus verschiedenen Materialien (Melaminharz, Dekorfolie, oft Holzdekor, darunter Mittellage aus HDF, darunter beschichtetes Papier). Erhältlich meist in einer Dicke von 6 bis 12 Millimetern, lässt Laminat sich einfach und meist sogar in Eigenregie verlegen (Klick-Mechanik) –, weshalb teure Handwerkskosten entfallen. Das Klicklaminat kann Holz optisch wie auch haptisch nachahmen und ist daneben auch in vielen anderen Designs (Schiefer, Fliesen) erhältlich.

Laminatboden in Holzoptik im Schlafzimmer

Klicklaminat lässt sich einfach putzen und pflegen. Wichtig ist, dass das Putztuch gründlich ausgewrungen wird, bevor gewischt wird - so verlängern Sie die Nutzungsdauer des Laminats. Das gilt genauso bei sämtlichen Flüssigkeiten, diese sollten möglichst schnell vom Bodenbelag abgewischt werden. Die recht unkomplizierte Befestigung erfolgt "schwimmend", ohne Hilfe von Bodenkleber.

Vorteile:

  • Feuchtraumgeeignet, robust und auf einer Fußbodenheizung verlegbar
  • Leicht verleg- und wieder herausnehmbar
  • Besteht zu einem großen Teil auch aus Holz
  • Kostengünstig
  • Pflegeleicht

Nachteile:

  • Benötigt eine Trittschalldämmung
  • Fußkalt
  • Lässt sich zur Behebung von Schäden und Abnutzung nicht schleifen; nur ganze Dielen lassen sich ersetzen
  • Muss vor Nässe geschützt werden