1. Herstellungsmethoden
  2. Die Wahl des Teppichs nach Aussehen und Verarbeitung
  3. Unterscheidung nach Materialien
  4. Unterscheidung nach Designs
  5. Unterscheidung nach Anwendungsbereiche

Teppiche gibt es in einer Vielzahl von Arten, die sich durch ihre Herstellungsmethoden, Verarbeitung, Materialien, Muster und Verwendungszwecke unterscheiden.

Hier haben wir einige der gängigsten Teppicharten nach diesen Kriterien zusammengefasst.

Herstellungsmethoden

Das Herstellungsverfahren eines Teppichs hat großen Einfluss auf seine Textur, sein Aussehen, seine Haltbarkeit und nicht zuletzt seinen Preis. Handgefertigte Teppiche gelten oft als hochwertiger und langlebiger, sind aber auch teurer und aufwendiger in der Herstellung als maschinell gefertigte Teppiche.

Hier sind einige der gängigsten Teppicharten:

1. Handgeknüpfte Teppiche: werden traditionell auf einem Webstuhl hergestellt, wobei jede Schlinge einzeln von Hand geknüpft wird. Dieser Prozess ist zeitaufwendig und erzeugt detaillierte und langlebige Teppiche.

Zu den handgeknüpften Teppichen gehören u.a. die bekannten Orient- und Perserteppiche.

  • Orientteppiche: dieser Begriff bezieht sich auf handgeknüpfte Teppiche aus dem "Orient", einer Bezeichnung, die den Nahen Osten, den Mittleren Osten und Südasien umfasst. Orientteppiche können aus verschiedenen Ländern stammen, einschließlich Iran, Türkei, Indien, Afghanistan, Pakistan und anderen Regionen. Sie sind für ihre aufwendigen Muster, ihre Vielfalt an Farben und Handwerkskunst bekannt.
  • Perserteppiche: sie sind eine spezifische Art von Orientteppichen, die aus dem Iran stammen, der historisch als Persien bekannt war. Perserteppiche sind für ihre besondere Raffinesse in Design, Farben und Knotentechnik bekannt. Sie weisen oft spezifische Muster auf, die mit bestimmten Städten oder Regionen Irans verbunden sind, wie z.B. Tabriz, Isfahan, Qom und Nain.

2. Handgetuftete Teppiche: bei dieser Methode wird Garn mit einer Tuftingpistole durch ein Grundgewebe gestochen. Anschließend wird auf der Rückseite ein weiteres Gewebe angebracht, um die Fäden zu fixieren. Handtuft-Teppiche sind schneller herzustellen als handgeknüpfte Teppiche, bieten aber eine ähnliche Textur und Dichte.

3. Gewebte Teppiche: die Web-Teppiche werden auf Webstühlen hergestellt, dabei können verschiedene Webtechniken zum Einsatz kommen, wie Flachweben oder Jacquardweben. Gewebte Teppiche können sowohl maschinell als auch von Hand hergestellt werden.

4. Maschinell hergestellte Teppiche: diese Teppiche werden schnell und effizient auf großen Maschinen hergestellt. Moderne Technologien ermöglichen eine Vielzahl von Designs und Mustern, die oft kostengünstiger sind als handgefertigte Alternativen.

5. Nadelfilz-Teppiche: bei dieser Methode werden synthetische Fasern mechanisch miteinander verfilzt. Nadelfilz-Teppiche auch als Teppichboden aus Filz genannt sind besonders strapazierfähig und werden häufig in gewerblichen Räumen eingesetzt.

Die Wahl des Teppichs nach Aussehen und Verarbeitung

Die Einteilung bezieht sich vor allem auf die Textur, die Florhöhe und die Art, wie die Fasern verarbeitet sind. Hier sind einige Teppicharten basierend auf diesen Kriterien.

Schlingenteppiche (Bouclé): zeichnen sich durch ihre Schlingenstruktur aus. Der Begriff "Bouclé" stammt aus dem Französischen und bedeutet "Schleife" oder "Locke". Im Gegensatz zu Schnittflorteppichen, bei denen die Fasern aufgeschnitten sind, bleiben sie bei Bouclé-Teppichen in Schlingenform. Diese Schlingen können unterschiedliche Höhen haben, was zu verschiedenen Texturen und Mustern führt.

Bouclé-Teppiche können je nach verwendeter Faserart und Schlingenstruktur auch eine weiche und angenehme Oberfläche bieten.

Sie lassen sich gut absaugen, sind strapazierfähig, pflegeleicht und gut für hoch frequentierte Bereiche geeignet.

Schnittflorteppiche (Cut-Loop): hier werden die Garnschlaufen durchgeschnitten, was zu einer weicheren, plüschigen Oberfläche führt. Sie werden auch als Schnittlinge genannt, da sich die Struktur aus Schnitt und Schlinge zusammensetzt.

Veloursteppiche: gehören zur Kategorie der Schnittflorteppiche. Bei der Herstellung werden die Garnschlaufen durchgeschnitten, wodurch eine gleichmäßige, weiche Oberfläche entsteht. Die Fasern können recht kurz sein, was zu einem feinen, dichten Flor führt. Die Textur von Veloursteppichen ist besonders weich und flauschig, was einen hohen Komfort beim Begehen bietet. Diese Teppiche reflektieren das Licht unterschiedlich, je nachdem, in welche Richtung der Flor gestrichen oder belastet wird, was zu einem charakteristischen schimmernden Effekt führen kann. Die Pflege von Veloursteppichen ist relativ einfach, es ist jedoch wichtig, bei der Reinigung vorsichtig zu sein, um den weichen Flor nicht zu beschädigen.

Wenn Sie beim Staubsaugen Wert legen auf ein leichtes Gleiten, ist der Bouclé empfehlenswert. Wünschen Sie sich jedoch einen sehr weichen Bodenbelag, weil Sie beispielsweise gern barfuß gehen, sollten Sie den Velours wählen. Der Cut-Loop stellt den Kompromiss dieser beiden Teppicharten dar und die Reliefstruktur bietet reizvolle Möglichkeiten der optischen Gestaltung.

Die Bouclé, Schnittflor- und Veloursteppiche lassen sich in Hochflor- und Kurzflorteppiche einteilen.

Kurzflorteppiche: zeichnen sich durch relativ kurze Fasern aus, typischerweise zwischen 1,5 mm und etwa 12 mm. Sie sind ideal für Bereiche mit hohem Verkehrsaufkommen, da sie leichter zu reinigen und weniger anfällig für Abnutzung sind als Teppiche mit längerem Flor.

Hochflorteppiche: oft auch als Shaggy-Teppiche bezeichnet, weisen eine Faserlänge von über 1,5 cm bis zu 4 cm auf. Die langen Fasern verleihen den Teppichen ihre charakteristische, kuschelige Textur, die angenehm unter den Füßen ist. Die Dichte und Länge der Fasern bieten eine gute Wärmeisolierung und Schalldämpfung.

Hochflorteppiche erfordern regelmäßige Pflege, um ihre ansprechende Optik zu bewahren. Sie neigen dazu, Staub und kleine Partikel im tiefen Flor zu verbergen, was eine gründliche Reinigung notwendig macht.

Unterscheidung nach Materialien

Teppiche können anhand der verwendeten Materialien in Naturfasern und Kunstfasern unterteilt werden. Naturfaserteppiche bieten oft eine höhere Qualität und Nachhaltigkeit, während Kunstfaserteppiche für ihre Vielseitigkeit und Pflegeleichtigkeit geschätzt werden.

Dabei gilt: Je mehr Kunstfaser Ihr Teppich enthält, desto strapazierfähiger und pflegeleichter ist er - und auch günstiger. Ein bewährtes Mischungsverhältnis ist 10% Naturfasern und 90% Kunstfasern. Teppicharten mit dieser Zusammensetzung sind außerdem recht druckfest.

1. Teppicharten aus Naturfaser:

Wolle: Wolle ist eines der beliebtesten Materialien für Teppiche. Sie ist langlebig, weich und natürlich schmutzabweisend. Wollteppiche sind bekannt für ihre Wärmeisolierung und Schalldämpfung.

Baumwolle: Baumwollteppiche sind leicht und tendenziell weicher als Wollteppiche. Sie sind oft waschbar und daher pflegeleicht, aber nicht so langlebig wie Wolle.

Seide: Seidenteppiche sind bekannt für ihren Glanz und ihre feine Textur. Sie sind oft sehr wertvoll und weniger strapazierfähig, weshalb sie normalerweise in Bereichen mit geringem Verkehr eingesetzt werden. Teppichen aus Seide werden oft orientalische Muster verliehen.

Jute: Jute ist ein weiteres natürliches Material, das oft für gewebte oder geflochtene Teppiche verwendet wird. Juteteppiche sind robust, aber nicht so weich wie solche aus Wolle oder Baumwolle.

Sisal: Sisalteppiche sind für ihre Robustheit und ihre grobe Textur bekannt. Sie sind ideal für stark frequentierte Bereiche, können aber rau an den Füßen sein.

2. Teppicharten aus Kunstfaser:

Nylon: Nylon ist eine der haltbarsten Kunstfasern, die für Teppiche verwendet werden. Es ist widerstandsfähig gegen Flecken, Abrieb und Verformung, was es zu einer hervorragenden Wahl für stark genutzte Bereiche macht.

Polyester: Polyester-Teppiche sind weich, farbenfroh und resistent gegen viele Flecken. Sie sind in der Regel kostengünstiger als Nylon-Teppiche, aber auch weniger langlebig.

Acryl: Acryl wird oft als kostengünstige Alternative zu Wolle verwendet. Es ist farbecht, weich und bietet eine wolleähnliche Textur, ist aber nicht so langlebig.

Unterscheidung nach Designs

Orientteppiche: dieser Begriff bezieht sich auf handgeknüpfte Teppiche aus dem "Orient", einer unspezifischen Bezeichnung, die üblicherweise den Nahen Osten, den Mittleren Osten und Südasien umfasst. Orientteppiche können aus verschiedenen Ländern stammen, einschließlich Iran, Türkei, Indien, Afghanistan, Pakistan und anderen Regionen. Sie sind für ihre aufwendigen Muster, ihre Vielfalt an Farben und ihre Handwerkskunst bekannt. Die Orientteppiche eignen sich sowohl als Fußbodenteppiche als auch als Wandteppiche.

Perserteppiche: sind eine spezifische Art von Orientteppichen, die aus dem Iran stammen, der historisch als Persien bekannt war. Perserteppiche sind für ihre besondere Raffinesse in Design, Farben und Knotentechnik bekannt. Sie weisen oft spezifische Muster auf, die mit bestimmten Städten oder Regionen Irans verbunden sind, wie z.B. Tabriz, Isfahan, Qom und Nain.

Berberteppiche: sind Teppicharten, die ursprünglich von den Berberstämmen in Nordafrika, insbesondere in Marokko, hergestellt wurden. Traditionelle Berberteppiche werden hauptsächlich aus natürlicher Wolle hergestellt, die von den Schafen der Berberstämme gewonnen wird. Moderne Varianten können auch aus synthetischen Materialien bestehen. Sie werden oft handgewebt auf einem vertikalen Webstuhl, was ihnen eine besondere Robustheit und Langlebigkeit verleiht.

Berberteppiche sind für ihre oft minimalistischen und geometrischen Muster bekannt, die traditionelle berberische Symbole und Designs darstellen. Die Farben sind in der Regel natürliche Schattierungen von Weiß, Beige, Braun und Schwarz.

Sisalteppiche sind Teppiche, die aus den Fasern der Sisalagave hergestellt werden, einer Pflanze, die vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten wie in Mexiko und Afrika angebaut wird. Sie sind für ihre Robustheit, Langlebigkeit und ihre natürliche Optik bekannt.

Sisalfasern sind stark und dicht, was ihnen eine ausgezeichnete Haltbarkeit verleiht. Die Fasern sind typischerweise hart im Griff, was Sisalteppiche weniger weich macht als solche aus Wolle oder Baumwolle.  Sie haben eine deutlich erkennbare Textur und bieten ein natürliches, erdiges Aussehen, das gut zu verschiedenen Einrichtungsstilen passt, insbesondere zu solchen, die natürliche Elemente betonen. Die natürlichen Farben von Sisalteppichen variieren in verschiedenen Schattierungen von Beige bis Braun. Sie werden selten gefärbt, was ihren natürlichen und minimalistischen Look unterstreicht.

Unterscheidung nach Anwendungsbereiche

Teppiche können auch nach ihren Anwendungsbereichen unterschieden werden, da verschiedene Räume und Nutzungszwecke unterschiedliche Teppicharten erfordern.

Die Wahl des Teppichs nach dem Anwendungsbereich hängt von den spezifischen Anforderungen des Raums ab, wie Verkehrsaufkommen, Exposition gegenüber Verschmutzungen und der gewünschten Atmosphäre.

Wohnzimmer-Teppiche: sind oft größer, um den zentralen Bereich eines Wohnzimmers abzudecken. Sie sind in einer Vielzahl von Stilen und Materialien verfügbar, um Komfort und Stil zu bieten, da das Wohnzimmer ein Hauptbereich für Entspannung und Unterhaltung ist.

Schlafzimmer-Teppiche: im Schlafzimmer werden oft weichere und gemütlichere Teppiche bevorzugt, die beim Aufstehen ein warmes Gefühl unter den Füßen bieten. Kleinere Teppiche neben dem Bett oder größere, die einen Großteil des Raumes bedecken, sind hier üblich.

Esszimmer-Teppiche: Teppiche in Essbereichen müssen oft praktisch sein, um eventuelle Essens- und Getränkeflecken leicht reinigen zu können. Sie sollten auch groß genug sein, um die Stühle auch beim Zurückschieben noch darauf zu haben.

Küchenteppiche: in der Küche werden oft Küchenläufer verwendet, die in der Regel kleiner, strapazierfähiger und leicht zu reinigen sind.

Badezimmerteppiche: sind typischerweise klein und waschbar, da sie Feuchtigkeit gut absorbieren müssen und oft einer häufigen Reinigung unterliegen.

Kinderzimmer-Teppiche: sind oft farbenfroh und spielerisch gestaltet, mit Mustern und Motiven, die für Kinder ansprechend sind. Sie sollten auch weich und sicher sein.

Flur- und Eingangsbereiche: Läufer oder schmalere Teppiche sind für Flure und Eingänge geeignet, da sie den Bereich definieren und schützen, der oft hohem Fußverkehr ausgesetzt ist.

Outdoor-Teppiche: für Außenbereiche wie Terrassen oder Balkone sind Teppiche erforderlich, die wetterbeständig sind und UV-Strahlung sowie Feuchtigkeit widerstehen können.