Kann Laminat auf einem Teppichboden verlegt werden?

  1. Kann Laminat auf einem Teppichboden verlegt werden?
  2. Was unterscheidet Teppich und Teppichboden?
  3. Wie lassen sich echte Teppiche erkennen?
  4. Wie wird ein Teppichboden richtig ausgemessen?
  5. Auf was ist beim Teppichkauf zu achten?
  6. Wie lässt sich ein rutschender Teppich am besten fixieren?
  7. Kann bei Fußbodenheizung Teppichboden verlegt werden?
  8. Wie sind alte Teppichböden zu entsorgen?
  9. Darf ein Mieter den Austausch eines abgenutzten Teppichbodens verlangen?

Wenn der Teppichboden unschöne Flecken aufweist oder aus reinigungstechnischen oder ästhetischen Gründen Laminat verlegt werden soll, stellen sich viele Heimwerker die Frage, ob man das Laminat auch gleich auf dem Teppichboden verlegen kann, denn dann würde man sich die Entfernung des verklebten Teppichbodens ersparen, die oft langwierig, teuer und mühselig ist.

Wer das Laminat auf der Auslegware verlegt, muss allerdings mit einigen Problemen rechnen. Zum einen ist es mit unterliegendem Teppichboden nicht möglich das Laminat zu verkleben, denn das hält einfach nicht. Bleibt noch das Klickverfahren, mit dem die Planken einfach zusammengesteckt werden. Das ist allerdings nur machbar, wenn der Teppichboden eine geringe Nutzschicht hat, denn sonst federt der Boden unter dem Laminat zu stark, was dazu führen kann, dass die Klick-Verbindungen beschädigt werden.

Außerdem ist ein Teppichboden unter dem Laminat eine Quelle für Schimmel und andere Keime, denn der Boden unter den Laminatplanken kann nicht gereinigt werden. So können auch Gerüche entstehen, die man nicht so schnell wieder los wird. Für Allergiker ist die Variante Laminat auf Teppichboden somit nichts und auch andere Hausbesitzer sollten sich diesen Schritt genau überlegen. Ein weiterer Nachteil ist nämlich, dass bei möglichen Wasserschäden die Versicherung nicht einspringt, wenn das Laminat auf dem Teppichboden liegt. Denn die Versicherungen ersetzen nur den ersten Bodenbelag.

Teppichboden Muster

Was unterscheidet Teppich und Teppichboden?

Wussten Sie, dass es zwischen dem Begriff Teppich und Teppichboden einen Unterschied gibt? Nein? Dann werden wir Sie heute aufklären. Ein Teppich ist ein Stück eines Teppichbodens. Er ist auf Maß geschnitten und besitzt am äußeren Rand häufig eine Kettelnaht. Ein Teppich ist nicht dafür gedacht, dass er den kompletten Boden eines Raumes bedeckt, sondern er soll nur Teile des Raumes abdecken. Damit hat ein Teppich den Vorteil, dass er frei platziert und je nach Wunsch oder Einrichtung jederzeit verschoben werden kann. Damit wird er zu einem wichtigen Designgegenstand im Haus. Ein Teppich ist also vor allem dafür da die Atmosphäre und Gemütlichkeit des Raumes zu verbessern und Akzente zu setzen. In kalten Räumen ist er besonders praktisch, denn er wärmt von unten und sorgt so für warme Füße. Ein Teppich wird nicht verklebt. Wer trotzdem verhindern will, dass der Bodenbelag verrutscht, kann eine Anti-Rutsch-Matte oder eine Gewebematte unterlegen.

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Ein Teppichboden hingegen wird im kompletten Raum verlegt und in der Regel verklebt, damit er nicht verrutschen kann. Die Enden sind nicht gekettelt und werden oft unter Teppichleisten, die den Abschluss zu den Wänden gegeben, versteckt. Teppichböden – auch unter dem Begriff Auslegware bekannt - waren vor kurzer Zeit noch in den meisten deutschen Haushalten, aber auch in Büros zu finden. Heutzutage ist diese Art von Bodenbelag aber nicht mehr so modern, weshalb sie oft nur noch da verlegt wird, wo der Boden besonders fußwarm sein soll.

Tipp: Egal ob Teppich oder Teppichboden, der weiche Bodenbelag sorgt für ein gemütliches Gefühl und erhöht den Wohlfühlfaktor im Raum enorm. Durch die ganz unterschiedlichen Farben und Muster können Akzente gesetzt werden.

Wie lassen sich echte Teppiche erkennen?

Im ersten Schritt muss festgestellt werden, ob der Teppich per Hand oder mit der Maschine geknüpft wurde. Die verschiedenen Arten erkennen Sie an folgenden Merkmalen:

Ein maschinengeknüpfter Teppich besitzt keine im Teppich integrierten, sondern angenähte Fransen. Wenn Sie überprüfen wollen, ob ein Teppich echt ist, können Sie einfach die Knoten auf der Rückseite betrachten, die sich am Fransenrand befinden. Wenn Sie an einer einzelnen Franse ziehen, sollten sich die zugehörigen Knoten bewegen, das heißt, dass sie nicht angenäht sind, sondern dass der Kettfaden durch den gesamten Teppich hindurch die Fransen formt. Außerdem ist ein maschinengeknüpfter Teppich fehlerfrei. Betrachten Sie die Rückseite und suchen Sie ein wiederkehrendes Muster. Dann können Sie die Knoten vergleichen. Wenn diese unterschiedliche Größen oder Fehler in der Reihenfolge der Farben aufweisen, ist der Teppich handgeknüpft, also echt.

Das letzte Unterscheidungsmerkmal ist die Größe des gesamten Teppichs. Ein maschinengeknüpfter Teppich ist an allen Stellen gleich lang und breit, während ein handgenähter, echter Teppich kleine Unterschiede aufweist.

Tipp: Auch das Herkunftsland gibt Auskunft über die Echtheit eines Teppichs. Echte Teppiche kommen aus Afghanistan, Türkei, Russland oder dem Iran und Persien. Handgemachte Nachknüpfungen mit oft deutlich geringerer Materialqualität stammen hingegen aus Pakistan, Indien, China oder nordafrikanischen Ländern.

Wie wird ein Teppichboden richtig ausgemessen?

Falsch vermessene Teppichböden sind ärgerlich, deshalb sollten Sie auf folgende Punkte bei Vermessen achten:

Zunächst ist es wichtig, dass sie kontrollieren, ob der Raum tatsächlich rechtwinklige Ecken hat. Bestellen Sie den Teppichboden deshalb lieber ein paar Zentimeter größer. Außerdem sollten Sie beachten, dass ein Naturteppichboden bis zu 5 Zentimeter eingehen, also schrumpfen kann. Vergessen Sie beim Vermessen nicht die Türdurchgänge und Fensternischen.

Beachten Sie, dass die angegebenen Teppichmaße vor allem die Breite berücksichtigen. Will man einen 3,50 x 2,20m großen Teppich um 10 cm vergrößern, erhält man die Abmessung 4,00 x 2,30m. Beachten Sie außerdem auch die Verlegerichtung, die immer zur Lichtquelle hingehen sollte.

Bestenfalls sollte ein Teppichboden ungestückelt, also in einem Stück verlegt werden, so verhindert man, dass es unschöne Nähte gibt.

Auf was ist beim Teppichkauf zu achten?

Beim Teppichkauf ist auf viele Dinge zu achten. Die wichtigsten haben wir für Sie kurz und knapp zusammengestellt.

  • Einrichtungsstil (skandinavischer Teppich, rustikal, …)
  • Material (Wolle, Synthetik, Naturfaser)
  • Ausmaße, Größe (Passt der Teppich an den gewünschten Platz?)
  • Echtheit des Teppichs
  • Qualität der Verarbeitung
  • Zertifikate

Tipp: Auch im Internet finden sich, wie inzwischen für fast alle Produkte, diverse Anbieter von Teppichen, die vor allem mit Preisvorteilen gegenüber stationären Händlern punkten. Abseits der allen bekannten Shops ist teppichcenter24.de ein Geheimtipp für besonders günstige Teppiche.

Wie lässt sich ein rutschender Teppich am besten fixieren?

Ein rutschender Teppich ist eine große Gefahrenquelle. Diese Tricks helfen dabei diese zu beheben.

  • Rutschfeste Unterlage aus Gummi (Anti-Rutsch-Matte)
  • Teppich Stopp Spray
  • Doppelseitiges Klebeband an den Ecken
  • Teppichklebeband
  • Klettband
  • Gummiringe unter den Ecken

Kann bei Fußbodenheizung Teppichboden verlegt werden?

Generell ist das möglich, allerdings sollten Sie dabei einiges beachten. Durch den Teppichboden dauert das Erwärmen des Zimmers mit Fußbodenheizung deutlich länger als normal. Der Wärmeaustausch wird verringert und das Wasser fließt im noch warmen Zustand wieder in den Wärmeerzeuger. Mit einer höheren Vorlauftemperatur steigen die Energiekosten sprunghaft an. Allerdings bleibt die Wärme dann auch länger im Zimmer.

Wer nicht auf Fußbodenheizung verzichten will und dennoch auf einen Teppich besteht, sollte einen kleinen Teppich nutzen. So können die Energiekosten besser im Schach gehalten werden als bei einem kompletten Teppichboden. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass der Teppich mit einer Fußbodenheizung kompatibel ist. Dafür gibt es spezielle Kennzeichnungen.

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Wie sind alte Teppichböden zu entsorgen?

Teppiche und Teppichböden sind Restmüll. Wer den Teppich über den Hausmüll entsorgen möchte, kann ihn zuvor in kleine Stücke schneiden, allerdings nimmt auch dann der Teppich viel Platz in der Tonne ein. Deshalb ist es ratsamer einen Sperrmülltermin wahrzunehmen. Wer genügend Platz im Auto hat, kann den Teppich auch gleich selbst in die Verbrennungsanlage fahren.

Aber in welchem Zustand muss der Teppichboden entsorgt werden? Beachten Sie, dass bei einem verklebten Teppichboden so wenig wie möglich Mörtel und Estrich übrigbleiben, ansonsten wird der Teppich als Bauschutt deklariert, wodurch höhere Gebühren für die Entsorgung anfallen.

Darf ein Mieter den Austausch eines abgenutzten Teppichbodens verlangen?

Wenn der Mieter die Wohnung vertragsgemäß nutzt und der Teppich(boden) irgendwann zu stark abgenutzt ist, ist der Vermieter verpflichtet einen neuen Teppich verlegen zu lassen. Dies ist im § 535 Abs. 1 BGB festgeschrieben. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Wenn der Teppich nicht mitgemietet wurde, ist der Vermieter nicht verpflichtet ihn auszutauschen. Wenn der Mieter als selbst einen Teppich auf eigene Kosten verlegt hat, muss er ihn selbst erneuern.