1. Kaminofen-Arten 
  2. Anforderungen an die Feuerstätte
  3. Welcher Kamin für welche Raumgröße?
  4. Welcher Ofen für Wohnzimmer?
  5. Welcher Kaminofen speichert am besten Wärme?
  6. Kaminofen aus Stahl oder Guss?
    1. Kaminofen aus Stahl
    2. Kaminofen aus Gusseisen
  7. Welcher Kaminofen macht wenig Arbeit?

Welcher Kaminofen der richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. den individuellen Bedürfnissen, dem verfügbaren Brennstoff, der gewünschten Effizienz, dem Design und schließlich dem Budget. Es ist wichtig, diese Faktoren sorgfältig abzuwägen, bevor man sich für einen Kaminofen entscheidet.

Kaminofen-Arten 

Es gibt verschiedene Kaminofen-Arten, die sich in Bezug auf ihre Funktionsweise, ihr Design und die Art des verwendeten Brennstoffs unterscheiden. Einige der gängigsten Kaminofen-Arten sind:

Holzofen: Der traditionelle Holzofen verwendet Holz als Brennstoff, um Wärme zu erzeugen. Diese Öfen sind für ihre gemütliche Atmosphäre und das knisternde Feuer bekannt. Sie erfordern allerdings regelmäßiges Nachlegen von Holz und Reinigung der Asche.

Freistehender Stahlofen in moderner geometrischer Form

Pelletofen: Pelletöfen verwenden gepresste Holzpellets als Brennstoff. Sie sind effizienter und umweltfreundlicher als herkömmliche Holzöfen, da sie weniger Emissionen verursachen und eine automatische Zufuhr der Pellets bieten. Allerdings sind sie in der Anschaffung und im Betrieb meist teurer als Holzöfen.

Kohleofen: Kohleöfen verbrennen Kohle oder Koks, um Wärme zu erzeugen. Sie sind in der Regel effizienter als Holzöfen und bieten eine längere Brenndauer. Allerdings sind sie nicht so umweltfreundlich wie Holz- oder Pelletöfen und können in einigen Ländern aufgrund von Emissionsvorschriften eingeschränkt sein.

Gasofen: Gasöfen nutzen Erdgas oder Propangas als Brennstoff. Sie sind einfach zu bedienen, haben eine hohe Effizienz und erzeugen sofortige Wärme. Gasöfen sind allerdings in der Anschaffung und im Betrieb meist teurer als Holzöfen und erfordern eine Gasleitung oder einen Gastank.

Elektrokamin: Elektrokamine sind keine echten Kaminöfen, da sie keine Verbrennung nutzen, sondern elektrische Heizelemente, um Wärme zu erzeugen. Sie sind einfach zu installieren, benötigen keine Belüftung und sind sicher in der Anwendung. Allerdings sind sie in der Regel weniger effizient und teurer im Betrieb als andere Kaminofen-Arten.

Speicherofen: Kaminöfen, die über spezielle Materialien wie Schamotte, Speckstein oder Keramik verfügen, um Wärme zu speichern und langsam über einen längeren Zeitraum abzugeben. Eine bekannte Variante ist der Kachelofen. Speicheröfen können mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden, z. B. Holz, Pellets oder Kohle, und bieten eine gleichmäßige Wärmeabgabe.

Dauerbrandofen:Zu unterscheiden vom Zeitbrandofen, muss dieser eine Mindestbrenndauer ohne Eingriff von außen von 90 Min. bei Scheitholz bzw. 240 Min. bei Kohle-Abbrand ermöglichen (DIN EN 13240). Über diese Zeiträume muss die Leistung alleine über die Glut beibehalten werden. Die Dauerbrandfunktion verringert den Bedarf an Brennmaterial.

Anforderungen an die Feuerstätte

In Deutschland gibt es spezifische Anforderungen und Vorschriften, die bei der Installation und dem Betrieb einer Feuerstätte zu beachten sind:

Genehmigung und Abnahme: Vor der Installation einer Feuerstätte ist eine Genehmigung vom zuständigen Schornsteinfeger erforderlich. Nach der Installation muss die Feuerstätte vor Inbetriebnahme vom Schornsteinfeger abgenommen werden.

Einhaltung von Emissionsgrenzwerten: Feuerstätten müssen bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten, die in der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) festgelegt sind. Diese Grenzwerte betreffen insbesondere die Emissionen von Feinstaub und Kohlenmonoxid.

Regelmäßige Wartung und Inspektion: Feuerstätten müssen regelmäßig gewartet und überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie sicher und effizient funktionieren. Dies umfasst unter anderem die Reinigung des Brennraums und des Schornsteins.

Sicherheitsabstände: Es muss ein Sicherheitsabstand von 40 cm zu brennbaren Materialien und Einbaumöbeln eingehalten werden.

Fachgerechte Installation: Die Installation einer Feuerstätte muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Dies stellt sicher, dass alle technischen und sicherheitsrelevanten Aspekte berücksichtigt werden.

Verwendung geeigneter Brennstoffe: Nur die für die jeweilige Feuerstätte zugelassenen Brennstoffe dürfen verwendet werden.

Daneben müssen, je nach Einbausituation, weitere Auflagen erfüllt werden. So ist z.B. beim Betrieb eines Kaminofens parallel mit einer Dunstabzugshaube mit Abluft ein Fenster-Kippschalter erforderlich. Es besteht sonst die Gefahr, dass der Schornstein die Rauchgase nicht mehr ausreichend abführen kann, weil die Dunstabzugshaube große Mengen Raumluft entzieht.


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Welcher Kamin für welche Raumgröße?

Die Eignung eines Kamins für eine bestimmte Raumgröße hängt von seiner Heizleistung ab, die normalerweise in Kilowatt (kW) angegeben wird. Die richtige Heizleistung ist wichtig, um eine angemessene und effiziente Raumtemperatur zu gewährleisten, ohne Energie zu verschwenden oder den Raum zu überhitzen.

Während die tatsächliche Heizleistung davon abhängig ist, wie viel Brennstoff aufgelegt wird, gibt der Kaminofen-Hersteller mit der Nennwärmeleistung an, welche Leistung im Test erreicht wurde. Die Nennwärmeleistung gibt die garantierte Leistung im Dauerbetrieb an und ermöglich damit einen Vergleich verschiedener Öfen.

Hier sind einige Richtwerte, um den passenden Kaminofen für verschiedene Raumgrößen auszuwählen:

  1. Kleine Räume (bis ca. 25 m²): Für kleine Räume eignen sich Kaminöfen mit einer Heizleistung von 3 bis 5 kW. Diese Öfen sind in der Regel kompakt und benötigen weniger Platz, während sie dennoch genügend Wärme für den Raum erzeugen.
  2. Mittelgroße Räume (ca. 25 bis 50 m²): In mittelgroßen Räumen sollte ein Kaminofen mit einer Heizleistung von 5 bis 8 kW eingesetzt werden. Diese Öfen bieten eine ausreichende Wärmeabgabe, um den Raum auf eine angenehme Temperatur zu bringen, ohne übermäßig viel Energie zu verbrauchen.
  3. Große Räume (ca. 50 bis 100 m²): Für große Räume eignen sich Kaminöfen mit einer Heizleistung von 8 bis 15 kW. Diese Öfen sind in der Lage, größere Räume effektiv zu beheizen und sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung.
  4. Sehr große Räume (über 100 m²): In sehr großen Räumen oder offenen Wohnbereichen kann es erforderlich sein, mehrere Kaminöfen oder Öfen mit einer Heizleistung von über 15 kW zu verwenden, um eine ausreichende Wärmeversorgung zu gewährleisten.

Drehbarer Kaminofen aus Stahl

Bitte beachten Sie, dass diese Angaben nur als Richtwerte dienen. Die tatsächliche Heizleistung, die für einen Raum benötigt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Dämmung, der Raumhöhe und der Außentemperatur. Es ist empfehlenswert, vor der Anschaffung eines Kaminofens eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die optimale Leistung für Ihren Raum zu ermitteln.

Sollten Sie sich trotzdem nicht entscheiden können, welcher Kaminofen für Ihr Zuhause richtig ist, kann Ihnen die AR Technologie dabei helfen. 

AR (Augmented Reality) Technologie bietet im Bereich Einrichtung eine innovative Möglichkeit Ihre Kaufentscheidungen zu treffen und ein besseres Verständnis dafür zu haben, wie Ihre zukünftigen Einrichtungsgegenstände in Ihr Zuhause passen werden.  Dabei werden virtuelle Objekte in die reale Welt eingeblendet. Diese Technologie wird oft bei mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets eingesetzt, um mithilfe von Kameras und QR Code Scanner ein gewünschtes Objekt in Echtzeit in ihr Zuhause zu projizieren.

Beispielsweise können Sie sich den gewünschten Kaminofen aussuchen, seinen QR Code mit Ihrem Handy scannen um zu sehen, wie er in Ihrer eigenen Wohnung aussehen würden. Wie das funktioniert können Sie sich in dem unteren Video anschauen:

Welcher Ofen für Wohnzimmer?

Die Auswahl des besten Ofens für ein Wohnzimmer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Raumgröße, den persönlichen Vorlieben, dem Budget und den Umweltanforderungen. Hier sind einige Optionen, die für Wohnzimmer geeignet sind:

  1. Holzofen: Ein Holzofen ist eine traditionelle und gemütliche Option, die eine angenehme Atmosphäre schafft und gleichzeitig effektiv heizt. Wenn Sie den Charme eines echten Feuers bevorzugen, kann ein Holzofen eine gute Wahl sein.
  2. Pelletöfen: Wenn Sie eine umweltfreundliche Alternative suchen, die dennoch den Komfort eines Kaminofens bietet, sollten Sie einen Pelletsofen in Betracht ziehen. Pelletöfen haben eine automatische Zufuhr und sind effizienter als herkömmliche Holzöfen, allerdings sind sie in der Anschaffung und im Betrieb meist teurer.
  3. Gasöfen: Gasöfen sind eine bequeme und einfach zu bedienende Option, die sofortige Wärme erzeugt. Sie sind besonders geeignet, wenn Sie bereits über eine Gasversorgung verfügen oder keinen Zugang zu Holz oder Pellets haben. Gasöfen sind in einer Vielzahl von Designs erhältlich, von traditionellen bis modernen Stilen.
  4. Elektrokamine: Elektrokamine sind eine gute Option für Wohnzimmer, in denen keine Belüftung möglich ist oder eine unkomplizierte Installation gewünscht wird. Sie bieten den visuellen Reiz eines Kaminofens, ohne Verbrennung und sind sicher in der Anwendung. Beachten Sie jedoch, dass sie in der Regel weniger effizient und teurer im Betrieb sind als andere Kaminofen-Arten.
  5. Speicheröfen: Soll ein großer Raum über längere Zeit mit einem Kaminofen beheizt werden, bietet sich die Variante eines Speicherofens an, wozu auch die in älteren Bestandsbauten noch häufig anzutreffenden Kachelöfen zählen. Diese Öfen erzeugen eine gleichmäßige und langanhaltende Wärme. Speicheröfen können mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden und speichern die Wärme in speziellen Materialien wie Schamotte, Speckstein oder Keramik, um sie langsam über einen längeren Zeitraum abzugeben.

Achten Sie auf Kaminöfen, die einen hohen Wirkungsgrad (über 80%) und niedrige Emissionen aufweisen. In Deutschland beispielsweise müssen Kaminöfen die Anforderungen der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) erfüllen. Informieren Sie sich über die geltenden Vorschriften und suchen Sie nach Ofenmodellen, die diese Standards erfüllen.

Welcher Kaminofen speichert am besten Wärme?

Der beste Wärmespeicher unter den Kaminöfen ist der Speicherofen. Speicheröfen sind speziell dafür entwickelt worden, Wärme über einen längeren Zeitraum zu speichern und gleichmäßig an den Raum abzugeben. Sie verfügen über spezielle Materialien wie Schamotte, Speckstein oder Keramik, die eine hohe Wärmespeicherkapazität aufweisen und die Wärme langsam an den Raum abgeben, selbst nachdem das Feuer erloschen ist.

Auch klassische Kachelöfen sind Speicheröfen. Das Aufheizen kann zwar mehrere Stunden dauern, dafür wird aber auch noch Wärme abgegeben, wenn das Feuer längst erloschen ist. Die gebrannten Ton-Kacheln geben die Wärme als Strahlungswärme ab. Dabei handelt es sich um eine nicht sichtbare, langwellige Infrarotstrahlung, ähnlich der Energie, die von der Sonne ausgeht. Diese Wärmestrahlung erwärmt nicht die Luft, sondern Oberflächen, auch unsere Haut. Deshalb wird die Wärme über einen Kachelofen als besonders angenehm wahrgenommen und erzeugt ein als natürlich empfundenes Raumklima.

Alter Kachelofen in grün

Alter Kachelofen im modernen Esszimmer

Einige Vorteile von Speicheröfen sind:

  1. Gleichmäßige Wärmeabgabe: Speicheröfen geben die gespeicherte Wärme über einen längeren Zeitraum gleichmäßig ab, wodurch ein konstanter und angenehmer Raumkomfort gewährleistet wird.
  2. Effizienz: Da Speicheröfen die Wärme speichern und über einen längeren Zeitraum abgeben, können sie effizienter sein als andere Kaminöfen, die ihre Wärme direkt an den Raum abgeben.
  3. Reduzierter Brennstoffverbrauch: Durch die effiziente Nutzung der Wärme kann der Brennstoffverbrauch reduziert werden, wodurch Betriebskosten gesenkt und Ressourcen geschont werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass Speicheröfen in der Regel teurer in der Anschaffung sind als herkömmliche Kaminöfen, da die verwendeten Materialien und die Konstruktion aufwändiger sind. Allerdings können die langfristigen Einsparungen durch den reduzierten Brennstoffverbrauch und die erhöhte Effizienz diese höheren Anschaffungskosten ausgleichen.

Kaminofen aus Stahl oder Guss?

Die Wahl zwischen einem Kaminofen aus Stahl oder Gusseisen hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und Anforderungen ab. Beide Materialien haben ihre eigenen Vor- und Nachteile:

Kaminofen aus Stahl

Vorteile:

  1. Schnellere Wärmeabgabe: Stahlkaminöfen erwärmen sich schnell und geben Wärme rasch an den Raum ab, sobald das Feuer entfacht ist.
  2. Modernes Design: Stahlöfen bieten in der Regel ein moderneres und schlankeres Design, das gut zu zeitgenössischen Wohnräumen passt.
  3. Leichtere Installation: Stahlöfen sind meist leichter als gusseiserne Öfen, was die Installation einfacher und weniger aufwändig gestaltet.
  4. Geringere Rissbildung: Stahl ist widerstandsfähiger gegenüber Temperaturschwankungen und somit weniger anfällig für Risse und Verformungen, die bei Gusseisenöfen auftreten können.
  5. Flexiblere Formgebung: Stahl lässt sich leichter formen und bearbeiten als Gusseisen, wodurch eine größere Vielfalt an Formen und Designs möglich ist.

Freistehender ökologischer Stahlkaminofen, seine halbkreisförmige Form und die großzügige Verglasung garantieren einen beeindruckenden Blick auf das Feuer

Nachteile:

  1. Geringere Wärmespeicherung: Stahl hat eine geringere Wärmespeicherung als Gusseisen, wodurch Stahlöfen schneller abkühlen, sobald das Feuer erlischt.
  2. Kürzere Lebensdauer: Stahlöfen können im Laufe der Zeit anfälliger für Korrosion und Rost sein, was ihre Lebensdauer im Vergleich zu gusseisernen Öfen verringern kann.

Kaminofen aus Gusseisen

Vorteile:

  1. Bessere Wärmespeicherung: Gusseisen speichert Wärme besser und gibt sie über einen längeren Zeitraum ab, auch nachdem das Feuer erloschen ist.
  2. Längere Lebensdauer: Gusseiserne Öfen sind in der Regel langlebiger und robuster als Stahlöfen und halten möglicherweise länger, wenn sie ordnungsgemäß gewartet werden.
  3. Traditionelles Design: Gusseiserne Öfen haben häufig ein klassisches und traditionelles Aussehen, das gut zu rustikalen oder historischen Wohnräumen passt.

Nachteile:

  1. Langsamere Wärmeabgabe: Gusseiserne Öfen benötigen länger, um sich aufzuheizen, und geben Wärme langsamer an den Raum ab.
  2. Schwierigere Installation: Gusseiserne Öfen sind in der Regel schwerer als Stahlöfen, was die Installation schwieriger und aufwändiger gestaltet.
  3. Anfälligkeit für Risse: Gusseisen kann bei großen Temperaturschwankungen empfindlich sein und Risse oder Verformungen entwickeln, wenn es nicht ordnungsgemäß gewartet wird.

Welcher Kaminofen macht wenig Arbeit?

Ein Kaminofen, der wenig Arbeit erfordert, ist in der Regel einer, der einfacher zu bedienen, zu reinigen und zu warten ist. In diesem Zusammenhang sind Gasöfen und Pelletöfen zwei Optionen, die wenig Arbeit erfordern.

Moderner Kachelofen aus Stahl

Trotzdem ist es wichtig zu beachten, dass regelmäßige Wartung und Inspektionen immer noch notwendig sind, um die Sicherheit und Effizienz des Ofens zu gewährleisten. Das beinhaltet beispielsweise die Überprüfung der Dichtungen, die Reinigung der Brennkammer und der Abgaswege sowie die Kontrolle der elektrischen und mechanischen Komponenten.