Pro Jahr ziehen deutschlandweit ca. 9,3 Millionen Bürger um. Täglich ergibt das 25.000 Umzüge. Circa 3 Prozent aller deutschen Bürger vollziehen den Wechsel der eigenen vier Wände sogar mehr als einmal pro Jahr. Da sind nicht nur gute Nerven, sondern auch starke Hände und optimale Organisation gefragt. Viele Bürger beauftragen dafür ein Umzugsunternehmen, andere möchten sich die Kosten sparen und realisieren den Transport der Habseligkeiten selbst. Doch nicht immer bedeutet „selbst umziehen“ wirklich Kostenersparnis.

Umzug selbst organisieren: Diese Aufgaben sind ein Muss

Noch immer organisieren viele Bürger den Wohnungswechsel selbst, denn sie möchten Kosten sparen. Theoretisch klingt das gut, doch die Praxis gestaltet sich oft anders. Wer etwa innerhalb einer Stadt umzieht, muss zwar mit deutlich weniger Kosten- und Organisationsaufwand rechnen. Dennoch müssen beispielsweise Haltezonen vor der alten und/oder neuen Bleibe sowie Verpackungsmaterialien, kräftige Hände und die richtigen Transportmöglichkeiten bereitstehen. Das alles kostet – und zwar nicht nur Zeit, sondern gerade bei Einrichtung einer Haltezone auch Gebühren bei Behörden.

Zur Umzugsorganisation gehört außerdem die optimale Verpackung aller mitzunehmenden Utensilien. Notwendig dafür sind auch die richtigen Materialien, denn Geschirr, Bilder und Co. sollten möglichst bruchsicher transportiert werden. Wer keine Verpackungsmaterialien (beispielsweise durch einen vorangegangenen Umzug) zur Hand hat, muss die Kosten für die Anschaffung zusätzlich kalkulieren. Können Freunde und Bekannte nicht beim Umzug helfen, müssen zusätzliche Hände beauftragt werden. Diese gibt es auf zahlreichen Jobvermittlungsbörsen zwar durchaus günstig, doch oft fehlt die Erfahrung beim Möbeltransport. Die Folge: Aufgrund unsachgemäßer Handhabung könnte beim Umzug etwas kaputtgehen, das über die Versicherung nicht abgedeckt ist.

Umzugsunternehmen ist nicht immer die teuerste Variante

Beim Umzugsvergleich zeigt sich, dass die Kosten für einen Profi-Transport gar nicht immer so hoch sein müssen. Wie hoch die Kostenbelastung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu gehören die Entfernung zwischen alter und neuer Unterkunft, die Anzahl der zu transportierenden Gegenstände sowie die Zugänglichkeit der Bleibe. 

Umzugsfirma bei Umzug

Wer im Haus über einen Fahrstuhl verfügt, darf sich über eine Kostenreduktion freuen. Die Umzugsprofis müssen weniger Treppen laufen und sparen sich damit Zeit und die Auftraggeber somit bares Geld. Muss das Sofa beispielsweise nicht mit Manpower über das Treppenhaus vom fünften Stock bis ins Erdgeschoss transportiert werden, sondern lässt sich hierfür ein Fahrstuhl nutzen, reduziert das den Kostenaufwand deutlich. 

Präzision beim Umzugsvorhaben bringt Sparpotenzial

Um möglichst fundiert Umzugsangebote einzuholen, ist Präzision bei dem Umzugsvorhaben gefragt. Je genauer Umzugsprofis den Aufwand abschätzen können, desto fundierter die Angebote. Viele Umzugsunternehmen bieten einen Termin vor Ort an, um diesen detailliert zu bestimmen. Manchmal ist dafür eine Aufwandsentschädigung fällig, die jedoch nach Beauftragung gutgeschrieben wird.

1:0 für die Umzugsprofis: Hier ist alles versichert

Der Umzug im privaten Rahmen mit Freunden und Bekannten kann schnell zum Ärgernis werden. Gehen lieb gewordene Teile zu Bruch, kommt es häufig zur Streitfrage: Wer übernimmt die Kosten für den Schaden? Haben Umzugshelfer den Schaden grob fahrlässig verursacht, muss deren Haftpflichtversicherung dafür aufkommen. Doch in der Praxis zeigt sich, dass der Nachweis der groben Fahrlässigkeit schwer möglich ist. Darüber hinaus gibt es häufig gar keine Haftpflichtversicherung, sodass die Geschädigten auf ihren Kosten sitzen bleiben.

Anders sieht es bei den Umzugsprofis aus. Hier sind alle zu befördernden Utensilien bis zu einer gewissen Haftungsgrenze abgesichert. Pro Kubikmeter pro Umzug ist laut Regelung im Handelsgesetzbuch eine maximale Schadensgrenze von 620 Euro angesetzt. Treten Schäden an Pflanzen, Tieren oder besonders empfindlichen Wertgegenständen sind aber häufig von der Haftung ausgeschlossen.

Kommt es beim Umzug durch die Profis zu sogenannten unabdingbaren Ereignissen (starker Sturm, Blitzeis oder Erdbeben), muss die Spedition für Schäden ebenfalls nicht haften.

Richtig verpacken, um Schäden zu vermeiden

Im Vertragswerk der Umzugsprofis ist klar geregelt, wer für die Schäden aufkommt, und zu welchen Bedingungen. Werden die Utensilien unsachgemäß verpackt, übernimmt das Umzugsunternehmen dafür keine Haftung. Deshalb am besten vorher genau absprechen, welche Verpackungsmaterialien für Mobiliar und Co. genutzt werden, um Schäden zu vermeiden.

Werden die Kisten und Möbelstücke durch das Umzugsunternehmen selbst verpackt, sieht es rechtlich anders aus. Dann haften die Profis für Schäden, denn sie sind für die ordnungsgemäße Verpackung verantwortlich.

2:0 für die Profis: Die Zeitersparnis ist unbezahlbar

Der Umzug in die neuen vier Wände ist nicht nur aufregend, sondern häufig auch äußerst zeitaufwendig. Es gilt, alles Notwendige zu organisieren und womöglich noch sämtliche Transportmaßnahmen vorzunehmen. 

Mit Umzugsprofis als Unterstützung sind der Stress und Aufwand deutlich geringer. Sie unterstützen bei der Planung und bei Behördengängen. Muss beispielsweise eine Halteverbotszone vor der alten und/oder neuen Bleibe eingerichtet werden, haben sie durch ihre Profi-Manier schnellere Möglichkeiten und nehmen den Organisationsaufwand ab.

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Zeitersparnis gibt es durch die Profis auch beim Transport selbst. Aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit wissen sie, wie Schränke und andere Möbelstücke möglichst zeitsparend transportiert werden. Sie sind ein eingespieltes Team, sodass der gesamte Umzug im Vergleich zur privaten Realisierung viel schneller vorangeht.

Der Zeitvorteil ist unbezahlbar, denn die Umziehenden müssen (falls gewünscht) gar nicht selbst mit Hand anlegen. Stattdessen können sie sich um andere Belange kümmern und sich in aller Ruhe auf ihr neues Wohnumfeld freuen.

Umzugsprofis sparen nicht nur Zeit, sondern haften auch bei Schäden. Die Kosten für die Umzugshilfe lassen sich sogar steuerlich geltend machen.

3:0 für die Profis: Die Kosten können sogar steuerlich abgesetzt werden

Viele Bürger scheuen die Beauftragung von Umzugsprofis noch immer, da sie eine hohe Kostenbelastung befürchten. Das stimmt nicht, denn die Aufwendungen dafür lassen sich sogar steuerlich geltend machen. Der Umzug aus beruflichen Gründen kann 100 Prozent als Werbungskosten abgesetzt werden und führt zur Reduktion der Einkommenssteuer.

Auch private Umzüge lassen sich steuerlich anrechnen. Allerdings sind nur maximal 20 Prozent der Arbeitsleistung absetzbar. Maximal können 4.000 Euro pro Jahr geltend gemacht werden.

Umzüge aus gesundheitlichen Gründen gelten als außergewöhnliche Belastungen und sind ebenfalls vollständig steuerlich absetzbar. Jedoch könnte das zuständige Finanzamt hierfür ein ärztliches Attest als Beleg fordern.