Abenteurern und Fans des Minimalismus ist der Schäferwagen längst bekannt. Als mobile Unterkunft kann man ihn wunderbar als Alternative zu einem Gartenhaus nutzen. Ähnlichkeit hat der Trend rund um den Schäferwagen mit Tiny Houses. Wir zeigen, wie der Schäferwagen genutzt werden kann und was aus rechtlicher Sicht beachtet werden muss.

Was ist typisch für einen Schäferwagen?

Schäfer zählen zu den ältesten Nomaden der Menschheitsgeschichte. Was heute kaum noch jemand weiß: sie haben nicht nur den Grundstein für das mobile Wohnen gelegt, sondern dieses auch stetig weiterentwickelt. Ihre Bleibe war der Schäferwagen, der zu Beginn noch aus einem einfachen Handkarren bestand, sich mittlerweile jedoch zu einem vollständig geschlossenen Mobilheim gemausert hat.

Ursprünglich wurden Schäferwagen als Unterkunft für Schäfer während dem saisonalen Wandern von Herden zwischen Weideplätzen. Die Wagen boten den Schäfern Schutz vor Wind und Kälte und eine bequeme Schlaf- und Wohnstätte. Durch ihre Mobilität konnten die Schäfer ihre Herden leicht verfolgen und sich an unterschiedliche Weidegebiete anpassen. Heute haben Schäferwagen eine breitere Verwendung in verschiedenen Bereichen gefunden.

Typisch für diese kleinen Häuser ist ihre geringe Wohnfläche, die bei den meisten Modellen unter 10 Quadratmetern liegt. Der Schäferwagen zeichnet sich durch sein charakteristisches Design aus, das oft mit Holzverkleidung, einer gewölbten Dachlinie und einer gemütlichen Innenraumgestaltung verbunden ist.

Als so genanntes Gartenhaus auf Rädern kann der Schäferwagen vielseitig verwendet werden – entweder als Gästezimmer, als Arbeitsplatz oder einfach als persönlicher Rückzugsort. Großer Vorteil beim Schäferwagen: Dank der geringen Höhe von etwa 65 cm spart man sich ein kosten- und arbeitsintensives Bodenfundament wie man es für ein Gartenhaus braucht. Und dennoch lässt sich das Gartenhaus auf Rädern den eigenen Wünschen entsprechend einrichten.

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So wird der Schäferwagen heute genutzt

Mittlerweile entwickelt sich der Schäferwagen zu einem echten Trend. Es gibt sogar die Möglichkeit, in einem solchen zu nächtigen – inmitten von Streuobstwiesen, eben als naturnahes Erlebnis. Übernachten wie ein Rhönschäfer – das geht in Ehrenberg-Seiferts bei Krenzers Rhön. Hier kann man im Original Schäferwagen übernachten, mit allem was es für eine geruhsame Nacht braucht. Natürlich kann man sich den Schäferwagen auch nach Hause holen. Es gibt tolle Varianten, etwa mit Veranda oder bodentiefen Fenstern.

Genutzt werden kann der Schäferwagen entweder ganz klassisch als Gartenhaus-Ersatz – etwa zur Unterbringung von Gartengeräten, als Gästeunterkunft oder Rückzugsraum – als Reisewagen, der wie ein Camper immer mit dabei ist, als Toilettenwagen, als Mini-Partyraum oder im ländlichen Raum als Treffpunkt für Jugendliche.

Schäferwagen eignen sich auch ideal als mobile Verkaufsstände für Pop-up-Shops oder Märkte. Sie können für den Verkauf von handgemachten Produkten, Lebensmitteln oder anderen Waren genutzt werden und bieten eine charmante und einladende Präsentationsfläche.

Die passende Einrichtung für den Schäferwagen

Bei unter 10 Quadratmetern Wohnfläche kann es eine ganz schöne Herausforderung sein, den Schäferwagen einzurichten. Dieser kniffligen Aufgabe kann man mit einer guten Planung begegnen.

Clever genutzte Nischen, stapelbare Möbel, wandmontierte Regale und Haken als auch Hängeschränke können dabei gute Dienste leisten. Um den begrenzten Raum optimal zu nutzen sind die klappbaren Möbel wie ein ausklappbarer Esstisch, ein Wandklappbett oder klappbare Stühle praktische Lösungen. Ausziehbare Schubladen unter dem Bett, hängende Netze oder Taschen für zusätzliche Aufbewahrung oder Schrankmodule mit Schiebetüren, helfen kleinen Raum einzurichten.

Wie sieht es mit dem Rechtlichen aus?

Soll den eigenen Garten ein Gartenhaus zieren, braucht man dafür in der Regel nicht nur eine Baugenehmigung sondern auch ein Fundament für das Gartenhaus. Das Fundament kann man sich bei einem Schäferwagen sparen, die Baugenehmigung jedoch nicht unbedingt. Wer glaubt, das Aufstellen dieses Wagens sei rechtlich mit einem Wohnwagen oder Pkw-Anhänger gleichzusetzen, der irrt. Zwar gilt der Schäferwagen zunächst als Fahrzeug, doch wenn er für längere Zeit als Wohnsitz genutzt wird, ändert sich die juristische Sachlage. Sobald der Schäferwagen als Wohnunterkunft dient, wird er zu einem vollwertigen Gebäude. Und für dieses braucht man eine Baugenehmigung. Alternativ lässt sich der Schäferwagen auf einem Campingplatz unterbringen. Doch Vorsicht! Normalerweise ist es nicht erlaubt, einen Schäferwagen oder einen Campingwagen als permanenten Wohnsitz auf dem Campingplatz zu nutzen. Dies wird jedoch von vielen Behörden geduldet.