1. Was genau sind Stegplatten?
    1. Polycarbonat - eine gute Wahl
    2. Acrylglas sorgt für Tageslicht
  2. So wird ein Terrassendach mit Stegplatten gebaut
    1. Die geeignete Unterkonstruktion
    2. Richtige Abstände einhalten
    3. Die Vorbereitung der Platten
    4. Anfallende Montagearbeiten
    5. Bohren der Profile
    6. Die endgültige Montage
    7. Das Anbringen der Stegplatten
  3. Regelmäßige Kontrollen

Stegplatten erfreuen sich hoher Beliebtheit, weshalb sie gerne als Terrassenüberdachung genutzt werden. Durch ihre Vielfältigen Möglichkeiten bieten sie einen großen Spielraum zur Gestaltung.

Was genau sind Stegplatten?

Stegplatten sind auch als Hohlkammerplatten sowie Doppelstegplatten bekannt. Hierbei handelt es sich um mindestens zwei Lagen Kunststoff, die in den Zwischenräumen vertikale Stege aufweisen. Dadurch werden nebeneinanderliegende Kanäle sichtbar.

Die Stegplatten gibt es dabei in unterschiedlichen Formen. Je mehr Stege und Zwischenräume die Platten haben, desto stabiler sind sie. Demnach gilt es neben den normalen Stegplatten auch Stegvierfach- sowie Stegsiebenfachstegplatten.

Die Platten gibt es weiterhin mit einer sogenannten X-Struktur. Unter der X-Struktur versteht sich die zusätzliche Einbringung diagonaler Zwischenwände, die die Platten extrem bruchsicher und stabil halten, auch bei höherem Gewicht. Damit die Platten diese hohe Stabilität aufweisen, bestehen sie entweder aus Polycarbonat oder Acrylglas. Hohlkammerplatten gibt es dabei in den Maßen von 4-32 mm, das Mittelmaß von 16 mm ist jedoch am beliebtesten für den Bau einer Terrassenüberdachung.

Polycarbonat - eine gute Wahl

Hohlkammerplatten aus Polycarbonat bieten den Vorteil, dass sie extrem stoßfest sind. Dadurch sind sie auch bei extremen Wetterverhältnissen robust, sodass sie wenig Schäden aufweisen. Platten aus Polycarbonat sind somit hagelsicher und biegen sich auch bei starkem Regen nicht. Weiterhin sind sie hitzebeständig. Auch heiße Temperaturen verformen das Material nicht und lässt es nicht ausblassen. Ebenfalls sind sie sehr feuerbeständig, wodurch sie von den Sicherheitsaspekten her eine gute Wahl darstellen. Nebenbei sind Platten aus Polycarbonat UV-beständig und bieten einen zuverlässigen UV-Schutz auch bei extremer Sonneneinstrahlung. Als weiteren Pluspunkt kann Polycarbonat eine starke Kratzbeständigkeit aufweisen.

Durch diese Vorteile ist Polycarbonat jedoch preislich etwas teuer, allerdings rechtfertigt die hohe Langlebigkeit den Preis.

Acrylglas sorgt für Tageslicht

Acrylglas weist eine extreme Lichtdurchlässigkeit auf, weswegen eine Terrassenüberdachung aus Acrylglas dazu dient, hinterliegende Räume nicht abzudunkeln. Dadurch ist das Glas besonders beliebt bei Menschen, denen eine mit Licht durchflutete Terrasse wichtig ist. Zudem ist Acrylglas ebenfalls hagelsicher und stoßfest, liegt dabei im Ranking allerdings hinter Polycarbonat. Außerdem ist Acrylglas nicht sehr biegsam, sodass es in seiner Verarbeitung nicht so flexibel ist wie Polycarbonat.

Ein Vorteil von Acrylglas ist jedoch, dass es extrem UV-beständig ist. Preislich gesehen ist das Material erschwinglich, weswegen die Wahl der Terrassenüberdachung gerne auf das lichtdurchlässige Material fällt.

So wird ein Terrassendach mit Stegplatten gebaut

Die Montage eines Terrassendachs erfolgt dabei in einem Vierschritt:

  1. Das Bauen einer geeigneten Unterkonstruktion
  2. Die Vorbereitung der Stegplatten
  3. Weitere Montagevorbereitungen
  4. Das Anbringen der Stegplatten auf der Unterkonstruktion.

Die geeignete Unterkonstruktion

Damit das Terrassendach fest und sicher angebracht werden kann, muss eine geeignete Unterkonstruktion gebaut werden. Beliebt für den Unterbau sind Materialien wie Aluminium und Stahl, da diese eine gute Standfestigkeit aufweisen. Doch auch Holz kann für den Unterbau verwendet werden, solange es verzugsfrei ist. Nicht verzugsfreies Material hat den Nachteil, dass zusätzliche Schraubverbindungen angebracht werden müssen.

Nicht zu vergessen ist eine notwendige Dachneigung, damit angesammeltes Regenwasser oder auch Schnee besser abfließen können. Wird keine Dachneigung mit eingeplant, kann es ansonsten passieren, dass sich zu viel Gewicht auf den Stegplatten ansammelt, wodurch diese gebogen werden können oder im seltenen Fall brechen. Das Gefälle sollte dabei eine Neigung von 6-9 Grad aufweisen.

Richtige Abstände einhalten

Im besten Fall wählt man die Abstände der Sparren so, dass die Stegplatten ohne weitere Bearbeitung direkt aufgelegt und montiert werden können. Dies erspart Zeit und einen erhöhten Arbeitsaufwand. Der Abstand der jeweiligen Sparrenmitten zueinander sollte dabei rund 20-30 mm betragen, um genügend Platz für die Ausdehnung der Stegplatten zu bieten.

Platten, die eine Breite von 980 mm aufweisen sind freitragend und benötigen keine spezielle gesonderte Unterkonstruktion. Größere Platten müssen jedoch mit einer zusätzlichen Unterstützung versehen werden. Eine weitere Möglichkeit sind Querauflagen.

Die Vorbereitung der Platten

Unter Umständen kann es notwendig werden, dass die Platten einen Schrägschnitt benötigen oder Löcher angebracht müssen für etwaige Rohre, die durch die Platten verlaufen sollen. Erfolgt die Konstruktion an einer Wand, kann es sein, dass Bohrlöcher vorgenommen werden müssen. Für die Bohrungen im Polycarbonat eignen sich herkömmliche Bohrmaschinen, während Bohrung im Acrylglas mittels Kegelbohrer erfolgen sollten, um das Material nicht zu beschädigen. Bedacht werden muss hierbei, dass ein gewisser Randabstand eingehalten werden muss. Zu empfehlen sind dabei 20-50 mm.

Im nächsten Schritt erfolgt das Ausmessen der Stegplatten. Diese lassen sich einfach mittels Sägen in die gewünschte Form schneiden. Späne sollten direkt von der Platte entfernt werden. Dies geht leicht von Hand mit Druckluft.

Anfallende Montagearbeiten

Die Montage kann vorbereitet werden, sobald der Unterbau der Terrassenüberdachung sicher und fest angebracht ist und die Platten so weit vorbereitet sind, dass sie montiert werden können.

In diesem Schritt werden die Profile fertig gemacht, sodass es nötig ist Kantenabschlussband zur Hand zu haben und einen Kantenschutz. Dazu muss die Schutzfolie der Platten an den Seiten der offenen Flächen, die nach oben zeigen werden, rund 15 cm abgezogen und eingeschlagen werden. Im Anschluss wird das Kantenabschlussband möglichst mittig an den jeweiligen Stirnseiten angebracht, bis die Enden vollständig verschlossen sind.

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Der Kantenschutz wird zuletzt auf das Kantenabschlussband aufgesetzt und festgedrückt. Wichtig ist zu beachten, dass der Kantenschutz sehr eng anliegt, weswegen er vorsichtig mit einem weichen Gummihammer angedrückt werden kann bei Bedarf.

Für den nächsten Schritt ist es notwendig, dass Fugen- oder Silikonkleber zur Hand ist. Direkt am Rahmen des Kantenschutzes muss dieser eingefüllt werden. Er dient dabei zum Schutz vor eintretender Feuchtigkeit.

Bohren der Profile

Um die Profile im Vorfeld zu bohren, werden diese auf einen Untergrund gelegt und sorgsam ausgemessen. Es empfehlen sich hierfür Schraubprofile, da hier die Profilober- und unterteile gleichzeitig vorbereitet werden können. Vorteil ist die daraus resultierende Passgenauigkeit. Wichtig ist jedoch genügend Platz für den Abschlusswinkel bereit zu halten. Bei Metallunterbauten muss das Profil direkt in die Sparren gebohrt werden, damit die Bohrungen bei der Montage übereinstimmen.

Die endgültige Montage

Sind sowohl Stegplatten, Unterbau als auch die Profile angefertigt, kann es im letzten Schritt zur Montage übergehen. Schraubprofile bieten den Vorteil, dass die Unterteile der Profile einfach mit zwei bis drei kleinen Schrauben direkt auf dem Sparren angebracht werden können. Hierbei handelt es sich um eine Vereinfachung der Montage. Wichtig ist jedoch zu beachten, dass die Schrauben sehr flache Köpfe haben sollten, damit sie nicht auf die Stegplatten drücken. Wer bei der Montage Universalprofile verwendet hat, muss sogenannte Unterleggummis am Sparren anbringen, damit die Passgenauigkeit erhalten bleibt.

Das Anbringen der Stegplatten

Nun folgt das Anlegen der vorbereiteten Stegplatten. Empfohlen ist das Verschrauben der äußeren Platte, damit diese nicht mehr verrutschen kann und das Anlegen auf die weiteren Profile einfacher wird. Die Schraube verläuft durch das Profil direkt in den Sparren, um eine hohe Haltbarkeit zu gewährleisten. Die Abstände der Schrauben sollten zwischen 20 und 40 cm liegen.

Die Stegplatten müssen zwischen den Profilen allerdings genügend Spielraum vorweisen und sollten an den unteren Kanten jeweils horizontal verlaufen. Alle Stegplatten müssen nacheinander gründlich verschraubt werden, bis im Anschluss die Abschlusswinkel eingefügt werden können. Die Abschlusswinkel werden dabei am Ende der jeweiligen Profile angesetzt. Dienen tut ein Abschlusswinkel dazu, dass die Stegplatte im Falle einer Ausdehnung durch Hitze oder Gewicht nicht verrutscht.

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Erfolgt die Montage des Terrassendaches direkt an der Wand, sind weitere Bohrungen mittels Dübel und Schrauben nötig, wenn dies nicht im Vorfeld vorbereitet wurde. Damit das Dach fest mit der Hauswand verankert wird, sollte die Konstruktion rund alle 50 cm mit der Wand verschraubt werden. Etwaige Fugen in der Konstruktion müssen ebenfalls wieder mit Silikon- oder Fugenkleber abgedichtet werden, damit durch Feuchtigkeit kein Schimmel entstehen kann.

Regelmäßige Kontrollen

Auch wenn das Terrassendach sicher und fest montiert wurde, sollten regelmäßig Kontrollen anfallen, ob sich etwaige Schrauben gelockert haben. Weiterhin sollte ab und an ein Blick erfolgen, ob die Stegplatten noch an ihrem Platz sitzen oder zwischenzeitlich eventuell verrutscht sind aufgrund extremer Wetterlagen.