Klinker sind heutzutage nicht nur außen sondern auch innen im Trend.Klinker kannte man früher nur von Außenfassaden, doch mittlerweile haben die hart gebrannten Backsteine auch in den Innenbereich Einzug gehalten – meistens in Form von Klinkerriemchen. Wir beschreiben nachfolgend Schritt für Schritt, wie Innenwände fachmännisch verklinkert werden.

Was sind Klinker eigentlich genau?

Klinker sind gesinterte – besonders heiß gebrannte – Backsteine. Hiervon rührt auch der Name. Werden zwei Steine aneinander geschlagen, ist ein Klingen zu hören. Besonders als Fassadenverkleidung sind Klinker in Deutschland sehr beliebt. Allerdings wird für das Fassadenverklinkern ein hohes handwerkliches Können vorausgesetzt. Selbst versierte Hobbyhandwerker haben hier oft Probleme und sollten auf eine fachmännische Betreuung nicht verzichten. Im Innenbereich sieht das aber vollkommen anders aus, da die Klinker nicht den äußeren Umwelteinflüssen ausgesetzt sind und nur zur Zierde dienen.

Innenwände mit Riemchen verklinkern

Im Innenbereich werden in der Regel keine ganzen Klinker verwendet, sondern stattdessen die sogenannten Klinkerriemchen. Einfach ausgedrückt sind das dünne Klinker in einer Materialstärke zwischen 15 und 25 mm. So tragen sie beim Verblenden der Innenwände nicht so auf wie herkömmliche dickere Klinkersteine. Klinkerriemchen unterscheiden sich von Natursteinriemchen, da sie keinen speziellen Natursteinkleber benötigen, um Verfärbungen zu vermeiden. Die Verblendungstechnik ist allerdings die gleiche.

Im Innenbereich wird nicht grundsätzlich eine ganze Wand verblendet – die Riemchen können auch asymmetrisch verwendet werden, um beispielsweise eine bestimmte Ecke des Raumes zu betonen. Oft wird zum Beispiel ein Teil eines Kamins verklinkert – dann setzen die Klinkerriemchen Akzente.

Materialliste für die Verblendungen von Innenwänden mit Riemchen

  • Klinkerriemchen oder Naturriemchen
  • Klinkerkleber oder spezieller Kleber für Natursteine
  • Haftvermittler oder Grundierung
  • Fugenmasse
  • Fliesenkreuze
  • Abstandshalter
  • Fliesenschneider
  • Bohrmaschine mit Quirl
  • Hammer/Gummihammer
  • Zahnspachtel
  • Quast
  • Fugenkelle
  • Schwamm
  • Spachtel
  • Richtlatte
  • Richtschnur
  • Wasserwaage

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Vorbereitung

Vor dem Verblenden der Innenwand müssen sämtliche Tapeten entfernt werden, damit die Riemchen gut haften. Auf saugfähigen Untergründen ist ein Haftgrund aufzutragen, auf schlecht klebende Oberflächen ein Haftvermittler.

Schritt 1 – Die erste Klinkerreihe setzen

Im Fall der Verklinkerung einer kompletten Wand muss mit der obersten Reihe begonnen werden, denn umgekehrt (bei Beginn mit der untersten Reihe) ist es meistens nicht möglich, oben ein ganzes Riemchen zu verkleben, und das wirkt optisch unfachmännisch.

Bei Teilbereichen hängt der Beginn davon ab, was verblendet wird. Im Fall von klaren Umrissen wird auch hier mit der obersten Reihe begonnen. Ist es allerdings egal, wo exakt die oberste Reihe endet, kann auch mit der unteren Reihe begonnen werden.

Mit der richtigen Anleitung gelingt auch das verklinkern.

Bei einer ganzen Wand erfolgt der Anfang immer mittig in der Wand. Bei Teilbereichen liegt der Anfang in der Ecke. Normalerweise erfolgt das Verblenden ohne Fugen. Wer jedoch Fugen haben möchte, muss Abstandshalter und/oder Fliesenkreuze verwenden.

Schritt 2 – Kleber auftragen

Der Kleber wird nach Angaben des Herstellers glatt aufgetragen und danach mit dem Zahnspachtel aufgeraut. Anschließen erfolgt das Setzen der ersten Klinkerreihe unter Zuhilfenahme der Richtschnur. Die Riemchen müssen kreisend und schwimmend in das Kleberbett gesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Klinkerriemchen gleich tief fixiert werden. Um eine gerade Linie herzustellen, eigenen sich Richtschnur, Wasserwaage und Richtlatte. Kleinere Abweichungen sind mit dem Gummihammer zu korrigieren.

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Klinkerriemchen sind im Versatz zu kleben – das bedeutet, dass das Ende immer auf der Hälfte der darüber oder darunter geklebten Reihe liegt. Dafür ist es erforderlich, die Klinkerriemchen zu schneiden. Hierfür eignet sich ein Fliesenschneider zum Ritzen. Dazu muss die zu schneidende Linie mehrfach nachgeritzt werden. Im Anschluss kann der Klinker mit dem Hammer gebrochen werden.

Schritt 3 – Verfugen der verklinkerten Wand

Wer Fugen mag, verfugt diese auf die gleiche Art und Weise wie Fliesenfugen. Die gefüllten Fugen lassen sich mit einem nassen Schwamm gut ausformen.

Neben klassischen Klinkern gibt es auch spezielle Isolierklinker, die eine isolierende Schicht bilden. Klinkerplatten erleichtern die Verlegung, da hier mehrere Klinker auf einer Platte geklebt sind.