- Verschiedene Möbel, unterschiedliche Oberflächen
- Möbel umlackieren, die aus Vollholz gearbeitet sind
- Furnierte Möbel lackieren
- Metallteile umlackieren
- Das Lackieren von Kunststoff-Möbeln
Es muss nicht immer gleich der Neukauf sein, wenn Möbel über die Jahre unansehnlich werden, aber durchaus noch funktionstüchtig sind. Eine Alternative zur Neuanschaffung ist es, die Möbel lackieren zu lassen oder das Möbel umlackieren einfach selbst vorzunehmen. Mit etwas handwerklichem Geschick und ein bisschen Kenntnis der Materie lassen sich Möbelstücke durchaus selbst lackieren.
Verschiedene Möbel, unterschiedliche Oberflächen
Wie und mit welchen Materialien lackiert wird, ist abhängig vom jeweiligen Möbelstück und dessen Zusammensetzung. In der Regel bestehen drei große Materialgruppen, aus denen Möbel zumindest teilweise gefertigt werden. Polsterungen und damit textile Stoffe sind hierbei natürlich ausgeklammert, da diese sich zwar durchaus umfärben lassen, dies aber ein völlig anderer Vorgang ist.
Die drei wesentlichen Materialien, die umlackiert werden können, sind Kunststoff, Metall und Holz, wobei das letztgenannte Material den mit Abstand größten Raum einnimmt. Dabei ist Holz nicht gleich Holz. Heute besteht neben Vollholz eine Vielzahl weiterer Materialien, deren Basis Holz ist, jedoch in der Fertigung so verändert ist, dass dies auf die Art und Weise der weiteren Bearbeitung Auswirkungen hat. So finden sich im Handel unzählige Möbel aus Pressplatten, die mit einem Holz- oder Kunststofffurnier bezogen sind.
Auch Metall ist nicht gleich Metall. Edelstahl, Chromstahl, einfacher Stahl oder gerade bei Möbeln verchromter Stahl beziehungsweise Aluminium sind die hauptsächlichen Materialien, die im Möbelbau Anwendung finden. Bei den Kunststoffen ist etwas einfacher. Überwiegend werden diese aus thermoplastischen Polymeren im Spritzgussverfahren hergestellt.
Je nach Material sind für einen neuen Anstrich verschiedene Farben und Materialien zur Vorbereitung der Möbeloberfläche nötig.
Möbel umlackieren, die aus Vollholz gearbeitet sind
Mit den Stilrichtungen des Shabby Chic und dem Vintage kommen in den letzten Jahren vermehrt wieder Möbel zu Ansehen, die früher einmal zur Ausstattung der Groß- oder Urgroßmutter gehörten. Schwere Möbel aus Vollholz wie Kiefer, Eiche oder sogar Kirsch- beziehungsweise Nussbaum. Diese Möbel lassen sich relativ leicht neu lackieren, da beispielsweise dem Schrank oder der Truhe ihr Alter und ihre vielleicht bewegte Vergangenheit ja durchaus angesehen werden darf.
Das wird benötigt:
Im Prinzip genügt für ein Möbel aus Vollholz im Stil des Shabby Chic als vorbereitendes Werkzeug
- ein Metallspachtel
- und Holz-Schleifpapier in verschiedenen Körnungen.
Zum Umlackieren darf natürlich eine Lasur, Klarlack, Acryllack oder Kunstharzlack nicht fehlen.
Schritt für Schritt:
- Mit der Metallspachtel werden alte, bereits abplatzende Farbschichten entfernt.
- Mit dem groben Schleifpapier werden weitere Farbschichten freigelegt, aber nicht vollständig entfernt, da diese alten Farben teil der Restaurierung bleiben. Wie viel abgeschliffen wird, ist eine Frage des persönlichen Gefallens.
- Mit einem Schleifpapier feiner Körnung wird die Oberfläche vorbereitet.
- Nach dem Schleifen und säubern der Oberfläche wird je nachdem eine Lasur in einem bestimmten Ton aufgetragen oder einfach ein Klarlack aufgesprüht. Bei der Anwendung der Farben, sei es nun mit dem Pinsel oder der Spraydose, immer darauf achten, nicht zu viel Farbe auf einmal aufzutragen, damit sich keine „Nasen“ bilden. Besser dünne Schichten und dafür mehrmals hintereinander mit dazwischen liegenden, kurzen Trockenzeiten. Damit die Oberfläche möglichst glatt wird, den Vorgang am besten in einem geschlossenen, winddichten Raum vornehmen. Natürlich bietet sich gerade für Heimwerker oft der Vorplatz oder der Innenhof des Hauses an, jedoch befinden sich in der Luft immer Schwebepartikel, die sich in der frischen Farbe absetzen und der Wind verhindert gerade beim Sprüh-Lackieren einen regelmäßigen Auftrag der Farbe.
Für den Eigenschutz sollte bei der Anwendung von Lacken, selbst wasserlöslichen Farben, immer eine Staubmaske getragen werden.
Die vollständige Renovation eines Vollholz-Möbels ist etwas aufwendiger. Zuerst einmal muss die alte Farbe entfernt werden. Dazu können etwa biologisch abbaubare Lackentferner verwendet werden. In der Regel können diese zusammen mit den Lackresten nach Austrocknung über den Hausmüll entsorgt werden, trotzdem unbedingt die Anwendungshinweise des Herstellers beachten.
Nach dem Abtrag der alten Farben können für die weitere Oberflächenbehandlung bestehende Löcher oder tiefe Kratzer mit einer Spachtelmasse für Holz aufgefüllt werden, um eine glatte Fläche zu erhalten. Wer jedoch vorhat, auf das Möbel einen Klarlack oder eine Lasur aufzutragen, muss bedenken, dass die Spachtelarbeiten zu sehen sind. Nur bei vollständig deckenden Lacken wird kein Unterschied festzustellen sein. Nach dem Abbeizen und Auftragen sowie Abschleifen der Spachtelmasse muss dieses zuerst vollständig austrocknen. Am besten ein bis zwei Tage warten und dann mit dem Lackieren beginnen.
Furnierte Möbel lackieren
Das Furnier eines herkömmlichen Möbels, wie etwa die Schranktüren einer Einbauküche, ist sehr dünn, weniger als ein Millimeter dick. Entsprechend vorsichtig muss hier mit Geräten wie einer Schleifmaschine gearbeitet werden. Besser ist es, die alte Lackierung mit einem feinen Schleifpapier per Hand anzuschleifen und tiefe Kratzer mit einer Holzspachtelmasse auszugleichen. Es ist sinnvoll, die Türen von Schränken vor der Bearbeitung abzumontieren, da sich das Möbel so einfacher lackieren lässt. Der Lack lässt sich am besten mit einer Sprühdose oder einer Spritzpistole auftragen, wodurch sich eine sehr glatte Oberfläche ergibt, natürlich abhängig von der vorherigen Bearbeitung mit Schleifpapier und Spachtelmasse.
Metallteile umlackieren
Die bei Möbeln häufig verwendeten Metallteile mit einer Verchromung lassen sich nicht so einfach umlackieren, da auf der sehr glatten Chrom-Oberfläche der Lack keinen Halt findet. Zudem bietet das Chrom einen Schutz gegen Korrosion. Um die Chromschicht nicht zu beschädigen, lässt sich am besten ein spezieller, im Fachhandel erhältlicher Haftgrund auftragen. Dazu muss das Chrom lediglich gründlich gesäubert werden. Nach dem Austrocknen des Haftgrundes können die verchromten Metallteile mit herkömmlichen Metall-Lacken beschichtet werden.
Nicht beschichtete Metallteile wie Stahl oder Aluminium benötigen vor der Lackierung ebenfalls vorbereitende Grundierungen, eventuell Rostwandler, sowie Füller und je nach Bedarf auch Spachtelmassen. Wer dabei Wert auf eine sehr hochwertige Lackierung seines Möbels legt, sollte sich bei den Autolacken und dem Zubehör dazu umsehen. Die für Fahrzeuge vorgesehenen Lacke zeichnen sich durch ihre hohe Schlag- und Kratzfestigkeit aus und sind natürlich lichtecht. Der etwas höhere Preis für den Autolack zur Anwendung an Möbeln lohnt sich auf lange Sicht.
Das Lackieren von Kunststoff-Möbeln
Kunststoffe besitzen in der Regel eine gewisse Elastizität, so wie der oft verwendete Plastik-Gartenstuhl. Um solche Möbel zu lackieren wird einerseits ein sogenannter Haftvermittler benötigt und andrerseits ein Lack, der auch nach dem Austrocknen elastisch genug ist, um die Bewegungen des Kunststoffes mitzumachen. Zudem muss der Kunststoff vor der Bearbeitung mit einem speziellen Kunststoff-Reiniger gesäubert werden, da neben Fetten und Verschmutzungen ebenso auf der Oberfläche vorhandene Trennmittel aus der Kunststoffherstellung entfernt werden müssen, um eine einwandfreie Haftung des Lacks zu gewährleisten. Kunststoffe müssen, wenn sie nicht schon lackiert waren, vor dem Auftrag des Haftvermittlers nicht angeschliffen werden. Die gründliche Reinigung genügt.
Möbel selbst zu lackieren, ob nun aus Holz, Metall oder Kunststoff, ist nicht nur ein interessantes Hobby, sondern zudem eine preiswerte Möglichkeit, frischen Wind und einen neuen Look in die eigenen vier Wände zu bringen.
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