Im Haushalt machen die Heizung und Warmwasserbereitung bis zu 90 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus. Mit einer ökonomischen Heiztechnologie lässt sich der Verbrauch der Heizungsanlage senken. Ebenso wichtig wie die richtige Heizung ist beim Energiesparen eine angemessene Dämmung. Denn in ungenügend isolierten Häusern heizt man im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster hinaus. Durch ungedämmte Dächer und Wände entweichen bis zu 20 Prozent der Heizenergie. Ungedämmte Keller führen zu Wärmeverlusten von bis zu zehn Prozent. In Zeiten steigender Energiepreise kann sich das niemand mehr leisten.
Mit der richtigen Dämmung zur Wertsteigerung
Noch immer sind Öl- und Gasheizungen in Deutschland weit verbreitet. In Neubauten hat sich bei steigenden Heizpreisen allerdings ein neuer Standard durchgesetzt: die Wärmepumpe. Das ökonomische Heizsystem gewinnt Heizwärme aus der Umgebungsluft unter der Zuhilfenahme von Strom und gilt heutzutage als eine der effizientesten Heiztechnologien. Ihr volles Sparpotential können Wärmepumpen genau wie andere ökonomische Heizsysteme nur in gut gedämmten Häusern ausschöpfen. Mit einer hochwertigen Dämmung wird es im Winter nicht zu kalt im Hausinneren, sodass das Heizsystem weniger arbeiten muss. Davon abgesehen wird es im Sommer nicht zu warm, denn die Dämmung hält die Hitze im Außenbereich vom Eindringen ab. Demzufolge erzielen Hausbesitzer mit Dämmmaßnahmen nicht nur eine langfristige Ersparnis im Hinblick auf die Heizkosten, sondern gewinnen zusätzlich an Wohnkomfort, wodurch der Wert ihres Hauses steigt.
Was macht eine gute Wärmedämmung aus?
Wärme ist stets in Bewegung. Sie fließt automatisch dorthin, wo es kälter ist. Im Winter also nach draußen und im Sommer nach drinnen – durch Bauteile wie das Mauerwerk, die Fenster und das Dach. Die Wärmedurchlässigkeit dieser Bauteile wird durch den sogenannten U-Wert beschrieben. Je besser die Wärmedämmung ist, desto niedriger fällt der Wert aus. Bei unsanierten Gebäuden liegt der U-Wert der Außenwand zur Orientierung bei bis zu zwei Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Bei einer gut isolierten Fassade beträgt der U-Wert im Vergleich dazu unter 0,2 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.
Dämmen lässt sich grundsätzlich die gesamte Gebäudehülle im Sinne des Dachbodens, der Fassade und der Kellerdecke. Typischerweise dämmen Hausbesitzer diese Bereiche heutzutage wie folgt:
1. Steildach
Die in Altbauten typischen Steildächer sollten alle 20 Jahre mit einer zeitgemäßen Dämmung versehen werden. Wer den Dachraum nicht bewohnt oder anderweitig nutzt, dämmt in der Regel die oberste Geschossdecke. Etwas kostspieliger ist die Dämmung der Dachschräge und Decke zum Spitzboden, die den Dachraum begehbar hält. Am häufigsten liegt die Dachdämmung zwischen den Sparren, wobei die empfohlene Dämmstoffstärke 20 Zentimeter beträgt. Eine Untersparrendämmung ergänzt häufig die Zwischensparrendämmung und steigert die Energieeffizienz, weil sie Wärmebrücken im Sparrenbereich reduziert. Wird das Dach neu gedeckt, ist auch eine Aufsparrendämmung möglich.
2. Außenwand
Eine ungedämmte Fassade verliert im Vergleich zu einer gedämmten bis zu sechsmal so viel Energie. Außerdem lassen sich mit der Fassadendämmung Wärmebrücken beseitigen, an denen Schimmel auftreten kann. Am häufigsten kommen im Bereich der Fassade Wärmedämmverbundsysteme zum Einsatz. Dämmplatten werden dabei auf den alten Putz aufgesetzt. Darüber legt man eine dünne Mörtelschicht mit Armierungsgewebe, die Risse verhindert. Bei Häusern mit zweischaligem Mauerwerk wird statt dieses Systems oft eine Kerndämmung nachgerüstet. Über kleine Löcher in der Außenschale bläst man dabei Dämmmaterial zwischen die beiden Schalen. Soll es statt einer Außendämmung eine Innendämmung sein, reicht eine Dämmstoffdicke von sechs bis acht Zentimetern, um bis zu 15 Prozent Heizenergie zu sparen. Wichtig ist hierbei die sogenannte Dampfbremse.
3. Kellerdecke
Zur Dämmung der Kellerdecke werden meist Dämmplatten an der Unterseite angebracht. Dadurch lassen sich U-Werte von rund 0,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin erreichen. Damit die Stehhöhe im Keller durch die Platten nicht beeinträchtigt wird, wählt man am besten höherwertige Dämmstoffe in geringer Stärke.
Welche Materialien eignen sich zum Dämmen?
Unterschiede gibt es im Hinblick auf Dämmmaterial unter anderem in Sachen Konsistenz. Faserdämmstoffe bestehen aus festen Partikeln, die lose vermengt oder fest verpresst beziehungsweise verbacken sind, sodass Luft in den Zwischenräumen eingeschlossen ist. Schüttfähige Granulate, Stopfwolle und Fasern sind davon zu unterscheiden. Sie werden mit Spezialgeräten in Hohlräume verfüllt. Geschäumte Dämmstoffe bilden die letzte Kategorie. Sie bestehen aus einer festen Grundmasse mit gas- oder luftgefüllten Poren und sind als Blöcke, Filze, Matten, Formteile, Dämmplatten, Schäume oder Rollen verfügbar. Insgesamt kommen heute vier Dämmstoff-Kategorien zum Einsatz:
- synthetische Dämmstoffe wie Polystyrol-Hartschaum (EPS), extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS), Vakuum oder Polyurethan (PUR)
- mineralische Dämmstoffe wie Glaswolle, Steinwolle; Perlite, Schaumglas oder Calciumsilikat
- Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs, Holzfaser, Hanf, Zellulose oder Kork
- tierische Dämmstoffe wie Schafwolle
Alle Dämmstoffe haben ihre Vor- und Nachteile. Die Entscheidung für eine Art hängt unter anderem davon ab, ob spezielle Anforderungen wie Brand- oder Schallschutz an die Dämmung gestellt werden. Energieberater ermitteln, welches Dämmmaterial am besten zum Einzelfall passt. Die erforderliche Stärke der Dämmung hängt wesentlich vom gewählten Dämmstoff ab und sollte ebenfalls mit einem Energieberater besprochen werden. Die Mindestanforderungen schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor.
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