Travertin ist eine Sorte von Kalkstein, die ihren Namen der Gegend von Tivoli verdankt. Von dort wurden etwa schon in der Antike große Ladungen von den Gesteinen nach Rom gebracht, um sie für die Erbauung von Architekturmeisterwerken, wie die riesen Anlage von Kolosseum, zu verwenden. Auch heute noch entstehen beeindruckende Gebäude aus diesem Gestein.
Aber nicht nur als ein Baumaterial wurde Travertin gern eingesetzt, auch Bildhauer wussten ihn zu schätzen, um daraus einen dekorativen Schmuck der Bauwerke oder gar freistehende Skulpturen anzufertigen. Wenn Travertin heute verwendet wird, etwa als Bodenbelag im Innenbereich, vermittelt er nach wie vor das unvergessliche südliche Flair der im Urlaub gesehenen und bewunderten Sehenswürdigkeiten und wertet zugleich die Räumlichkeiten auf.
So unterschiedlich kann Travertin sein
Travertin wird für seine charakteristische poröse Struktur geschätzt. Sie verleiht seiner Oberfläche ein unverwechselbar "lebendiges" Erscheinungsbild. Dabei kann Travertin als ein Naturstein sehr unterschiedlich sein, man bedenke, dass er ein Produkt der Diagenese, der Versteinerung, ist, die in der Nähe von Wasserquellen stattfand.
Bei seinem Entstehungsprozess spielten verschiedene Aspekte eine Rolle: Beispielsweise ob das Wasser warm oder kalt war. So kommt es, dass es auf der ganzen Welt, darunter in Deutschland in Thüringen und in der Nähe von Stuttgart, ganz viele Sorten von Travertin selbst gibt. Die mögliche Farbpalette von Travertin reicht von hell beige bis zu ockergelb und walnussbraun; gelegentlich trifft man sogar Platten mit dunkelgrauen und rötlichen Verfärbungen.
Wenn Travertin-Fliesen Wohnräume schmücken
Die genannte poröse Struktur von Travertin hat aber auch eine funktionale Bedeutung, da in den Fundamenten eingesetzter Travertin gut Feuchtigkeit ableitet oder zu den Fliesen geschnitten und in der Kombination mit Bodenheizung wunderbar wärmeleitend wirkt.
Ein Travertinboden wird zudem häufig von Menschen bevorzugt, die ökologisch denken und bei der Wohneinrichtung auf die Verwendung von Naturmaterialien achten. Wer sich für Travertin-Fliesen in den Innenräumen entscheidet, darf sich darüber hinaus sehr lange an der zunächst kostenspieligen Investition erfreuen. Die steinernen Platten sind sehr robust und aus diesem Grund auch zu einem Geheimtipp unter Familien mit kleinen Kindern sowie Tierliebhabern geworden. Travertin ist zudem beinah in jedem Teil des Innenbereichs einsetzbar und leistet dabei gute Dienste.
Im Wohnzimmer bietet sich der Steinboden besonders dann, wenn ein Kamin vorhanden ist oder wenn man mit großen Blumentöpfen (und deshalb auch mit Wasser und Erde…) zu tun hat. Seine Strapazierfähigkeit wurde ebenfalls in solchen wegen starker Abnutzung gefährdeten Bereichen wie die Diele, Küche und sogar Essensecke auf die Probe gestellt.
Man ist gut beraten, wenn man in einem Familienhaus die gesamte Bodenfläche im Erdgeschoss mit Travertin auslegt. So erfreut man sich nicht nur an den praktischen Vorteilen des Steinbodens, sondern lässt auf diese Weise auch einen einheitlichen Eindruck entstehen und verleiht dem Ganzen ein harmonisches Aussehen. Wer zudem schon in einem Bad mit Travertin-Fliesen war, kennt den beeindruckenden edlen Glanz und das äußerst angenehme Gefühl, barfuß darin sich aufzuhalten.
Wer den Gesamteindruck perfektionieren möchte, der hat beim Spezialanbieter Wohnrausch auch die Möglichkeit Sockelleisten, Fensterbänke oder Platten für Wände und Treppen aus Travertin anfertigen zu lassen.
Darauf muss man beim Verlegen der Travertin-Fliesen achten
Wie der Travertin letztendlich im Raum wirkt, hängt indessen von vielen Faktoren ab. Die Kunst, Travertin zu verlegen, gelingt nur, wenn man sie alle bereits bei dem Entwurf für die Einrichtung ausreichend berücksichtigt. Hier die wichtigsten Punkte:
Quer- oder Längsschnitt
Die gängige wolkige oder feinporöse Erscheinungsweise der Fliesenoberfläche gewinnt man, wenn man Steinblöcke quer durchschneidet. Wählt man dagegen den Schnitt längs – gegen Lagerrichtung, kommen zum Vorschein die parallelen Bänderungen des Gesteins. Dies tut man, um eine derzeit beliebte Holzoptik zu erzielen. Gelegentlich gewinnt man dadurch Fliesen mit einem strengen, gestreiften Musterverlauf, der besonders gut in modernen Räumen mit puristisch reduzierten Einrichtungen zur Geltung kommt.
Fliesenherstellung
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Travertin zu Fliesen zu verarbeiten. Solche kommen dabei in Frage:
- Trommeln
- Spachteln
- Schleifen
- Spachteln und polieren
Je nach der Behandlung erreicht man unterschiedliche Effekte von rohen bis hinzu glatten Oberflächen. Durch den Vorgang des verstärkten Polierens kann Travertin sogar ein seidenmatter Glanzeffekt verliehen werden. Wenn solche polierten Fliesen darüber hinaus eine helle Farbigkeit aufweisen, strahlen sie wörtlich im Raum und lassen ihn heller erscheinen. Wer jedoch idyllisch rustikales Ambiente gern hat, bevorzugt Travertin-Fliesen, bei deren Herstellung die Oberfläche absichtlich porös und uneben belassen wurde. Dann wirkt Travertin rustikal und passt deshalb zu Einrichtungen im Landhausstil.
Farb- und Aderverlauf
Im Vergleich zu anderen steinernen Bodenbelägen überzeugt Travertin mit seinem dank Poren und Adern variationsreichen Erscheinungsbild. Die naturgegebene Vielfältigkeit ist dafür verantwortlich, dass jede Fliese dabei einzigartig ist. Es bedarf daher Geschicklichkeit und Vorstellungsvermögen, die einzelnen Fliesen gekonnt in einem Raum zu verteilen und dabei die endgültige Wirkung im Voraus zu berücksichtigen. Die Kunst besteht darin, den Farb- und Musterverlauf gekonnt zu dekorativen Zwecken einzusetzen. Aus diesem Grund ist das Verlegen der Fliesen ein kreativer Prozess; der Endeffekt wird den Raum sehr verändern. Die wahren Liebhaber vom farbigen Travertin bestätigen, dass es sich lohnt, unabhängig vom Zeitaufwand für jede einzige Fliese den richtigen Platz im Raum zu suchen.
Bevor man sich jedoch endgültig für eine spezielle Sorte von Travertin entscheidet, ist es zwingend notwendig, Musterproben einzufordern. Wie bereits oben beschrieben ist Travertin ein Naturstein von großer Vielfältigkeit, der zudem abhängig von der Bearbeitungsart sehr unterschiedlich wirken kann. Es ist daher sehr wichtig, die Proben auch im Kontext der übrigen Einrichtungselemente im Raum genau zu begutachten.
So pflegt man den Travertinboden richtig
Travertin-Fliesen sind nicht nur langlebig, sie sind darüber hinaus auch pflegeleicht. Im Alltag reichen ein Staubsauger und ein feuchtes Tuch, um schnell den steinernen Boden in den Griff zu bekommen.
Tatsächlich kann eine steinerne Oberfläche, wenn fachgerecht imprägniert und gepflegt, auch die Probe von Beerenflecken heil und unverfärbt durchstehen. Erhältlich sind flüssige Mittel, auch im Spray, sowie Pasten. Die qualitätsvollen Mitteln sind lösemittelfrei, nach der Behandlung geruchslos, gesundheitlich unbedenklich und - wenn es geht - auch biologisch abbaubar. Damit kann man auch gegen Flecken, vor allem Fettflecken, gezielt vorgehen. Hin und wieder kann man mit Hilfe eines speziellen Öls eine Farbtonvertiefung erzielen. Durch ein sanftes Nachpolieren erreicht man zusätzlich schöne Glanzeffekte.