Was sind Einbaumöbel?

Möbel, bei deren Herstellung und Einbau eine spezielle räumliche Situation außerhalb des Massenbedarfs zu berücksichtigen ist, heißen „Einbaumöbel“. Typische Beispiele sind:

  • Regale und Schränke für Dachzimmer mit Wandschrägen,
  • große Schrankelemente mit Ausnutzung der „letzten“ Nische in Schlafzimmern,
  • die Umwandlung einer Flurnische in einen Schrankraum
  • oder die auf einen Wohnraum abgestimmte Wohnwand.

Auch für Räume, deren Ecken nicht alle rechtwinklig sind, werden oftmals Einbaumöbel gewünscht.

Generell ließen sich alle Möbel als Einbaumöbel fabrizieren, soweit sie nicht per Definition als frei stehendes Möbelstück verstanden werden. Wichtig zu wissen: Die Frage, ob es sich bei Möbel um Einbaumöbel handelt, ist nicht nur für ihre  Beschaffung relevant, sondern sie kann auch versicherungsrechtliche Bedeutung haben.

Einbauschrank in einer Nische im Flur

Perfekt in eine Nische eingepasster Einbauschrank holt das Maximum an Stauraum aus einem kleinen Flur

Welche Vorteile und Nachteile haben Einbaumöbel?

Vorteile: Freier Platz, der ansonsten aufgrund seiner Lage in der Wohnung mit Standardmöbeln unter technischen, praktischen oder ästhetischen Gesichtspunkten nicht zufriedenstellend genutzt werden könnte, kann mit passenden Einbauelementen zu einem funktionellen und optisch an die eigenen Wünsche angepasstem Wohnungsteil werden (Stauraum, Tischfläche, Sitzmöbel, Schlafmöbel, Kücheneinrichtung etc.).

Nachteile: Ein Einbaumöbelstück ist oftmals nicht mobil, in dem Fall wäre seine spätere Entfernung nur mit größeren Umständen und ggf. auch nicht ohne Spuren an Gebäudebestandteilen zu bewerkstelligen. Daher sollten Mieter die Anschaffung von Einbaumöbeln in jedem Fall zuvor mit ihrem Vermieter besprechen. Denn ein Ausbau und eine Renovierung bei Wohnungswechsel können teuer werden. Im Vergleich zu freistehenden Möbeln entstehen auch bei der Beschaffung von Einbauschrank & Co oft höhere Kosten.

Welche Materialien kommen für Einbaumöbel infrage?

Bei dieser Frage ist zunächst zu sagen, dass es sich bei Einbaumöbeln nicht selten um Möbelstücke handelt, deren Plattenanzahl (für Seitenteile, Rückwand, Decke, Boden und Türen) - im Vergleich zu einem herkömmlichen Möbelstück - gewissermaßen unvollständig ist. Ein Einbauschrank im Flur beispielsweise ist mitunter ein Wohnungsteil, dessen Rückwand von der Bausubstanz des Flures gebildet wird. Genauso gibt es aber auch Einbaumöbel, die - unabhängig von ihrer Platzierung - ein vollständiges Möbelstück bilden. Manchmal bilden Einbaumöbel an und für sich ein „vollständiges Möbelstück“, jedoch ist schon bei ihrem Herstellungsprozess bekannt, dass größere Teile des Einbaumöbels bei geschlossenen Möbeltüren von außen unsichtbar bleiben werden. In solchen Fällen kann ggf. eine stabile, unter ökologischen Aspekten einwandfreie und dennoch besonders preiswerte Materiallösung für die von außen unsichtbaren Platten naheliegen. Allgemein ist hinsichtlich der Werkstofffrage zu bemerken, dass alle Materialien, aus denen herkömmliche „normale“ Schränke, Regale etc. hergestellt werden, auch für Einbaumöbel zur Verfügung stehen. Dass diese Materialien eine ausreichende Stabilität liefern sollten, versteht sich von selbst.

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Sollten die Einbaumöbel bei einem Tischler vor Ort oder online bestellt werden?

Ein Tischlerunternehmen vor Ort wird in der Regel selber Maß nehmen. Spezielle Wünsche des Kunden können vom Tischler berücksichtigt werden, soweit sie technisch machbar und zweckmäßig sind. Sollte es bauliche oder zweckmäßigkeitsbedingte Einwände gegen die Wünsche des Kunden geben, kann der Tischler darauf hinweisen und Alternativen vorschlagen. Ein entscheidender Vorteil an dieser Stelle: Hat ein beauftragtes Tischlerunternehmen selbst Maß genommen und das Einbaumöbelstück passt nicht, trägt das Unternehmen die Verantwortung dafür.

Daneben gibt es inzwischen zahlreiche Online-Anbieter, bei denen Schrank & Co. nach Maß bestellt werden können. Besonders gut hat uns bei unserer Recherche dazu schrankplaner.de gefallen. Insbesondere der sehr angenehm zu bedienende Konfigurator und die zahlreichen echten Kundenbeispiele haben überzeugt. In der Regel hat der Kunde die Wahl zwischen verschiedenen Dekoren und Materialien, zu denen kostenlose Muster angefordert werden können, und gibt bei seiner Bestellung die erforderlichen Maße selber an. Wer sich dabei unsicher ist, kann bei schrankplaner.de einen Aufmaßservice vor Ort buchen.

Konfigurator 3D Ansicht Schrankplaner.de

Konfiguration der Ausstattung eines Schranks mit Schräge in 3D Ansicht bei schrankplaner.de

Häufig sind diese Einbaumöbel wesentlich günstiger als die Angebote eines Schreiners. Der Qualität tut das dabei nicht unbedingt einen Abbruch, auch online können Maßmöbel in hervorragender Qualität bestellt werden und perfekt passen. Bei komplizierteren Bauweisen für Einbaumöbel, wenn zum Beispiel unverputzte Rohre zu berücksichtigen sind oder die horizontale Grundfläche für ein Möbelstück mit Korpus eine oder mehrere nicht rechtwinklige Ecke haben soll, empfiehlt sich aber die Inanspruchnahme eines Schreiners vor Ort.

Wer das neue Maßmöbel nicht selbst aufbauen möchte, kann mitunter, wie bei schrankplaner.de auch einen Montageservice hinzuzubuchen. Auch können Möbelbestandteile wie Schubladen bereits fertig montiert geliefert werden. Wir empfehlen, bei größeren Möbelstücken immer eine zweite Person, die Bauteile während ihrer Anbringung mit stützen kann, um Mithilfe zu bitten. Bei beabsichtigtem Aufbau in Eigenregie darf nicht vergessen werden, dass herunterfallende Möbelteile zu ernsten Verletzungen führen können.

Wie erstelle ich das Aufmaß?

Zwischen Einbaumöbelteil und begrenzender Fläche darf sich kein Schimmel bilden. Daher sind beim Aufmaß Lüftungsspielräume zu berücksichtigen. Wenn eine den Zwischenraum verdeckende Leiste angebracht werden soll, ist der Lüftungsspielraum noch zu vergrößern. Auch für den Aufbau an sich sind Freiräume notwendig. Experten empfehlen nach oben hin mindestens 3 cm Freiraum und an den Seiten mindestens 2 cm. Bei geplanter Leiste werden mindestens 4,5 cm als Freiraum empfohlen.

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Beispiel Keiderschrank mit Schräge an der rechten Seite

Gemessen wird: die Höhe, die Höhe an der kurzen Seite (Kniestockhöhe), die Tiefe (Platz nach innen), die Breite unten (wie lang wird der Schrank unten?), die Breite oben (Länge der horizontalen Schrankdecke).

Wer seine Wand nicht bemalen möchte, nimmt Malerkrepp und zeichnet die Maßstriche einfach darauf. Im Allgemeinen wird bei Online-Shops, die Einbaumöbel zum Selberaufbau anbieten, die Vorgehensweise der Aufmaßerstellung detailliert erklärt.

Möbeldesign

Zunächst kann sich ein zukünftiger Einbaumöbelbesitzer, der sich noch unsicher bezüglich des Designs ist, diese Frage stellen: Möchte ich, dass das Einbaumöbel den Charakter des Raumes mitprägt (ganz wird es sich sowieso nicht vermeiden lassen), oder möchte ich, dass es möglichst zurücktritt zugunsten des Stiles meiner anderen Möbelstücke und Raumdekorationen?

Einbauschrank

Ein Einbauschrank mit schlicht gehaltener Front ist häufig die bessere Wahl.

Wer zum Beispiel cremefarbene Wände und Stilmöbel aus dunklem Holz hat, wird mutmaßlich die Schönheit seiner Stilmöbel besser herausstellen können, wenn der neue meterlange Einbauschrank farblich eine Einheit mit den cremefarbenen Wänden bildet und nicht ein dunkles Holzdekor hat, auch wenn dieses die Holzart der Stilmöbel täuschend echt nachbilden würde. Zu Räumen, die im Stil früherer „Herrenzimmer“ gehalten sind (dunkles Holz, dunkle Wände), würden hingegen helle Einbaumöbel kaum passen. Zu Räumen mit farbkräftigen Wänden und hellen, modernen Möbeln wiederum würde möglicherweise auch ein großes Einbaumöbel im Dekor der Möbel passen. Zudem ist bei Möbelstücken wie Schränken neben der Türlösung (Drehtür oder Schiebetür) auch das innere Design genau zu planen. Die Auswahl an Einbaumöbelzubehör ist umfassend und lässt so gut wie keine Wünsche offen.

Einbauschrank mit Kleiderstange

Ein Kleiderschrank auf Maß lässt bei der Ausstattung keine Wünsche offen.

So finden Sie heraus, ob eine Zimmerecke rechtwinklig ist

Manchmal sind Zimmerecken so geringfügig vom rechten Winkel abweichend, dass es erst dann bemerkt wird, wenn ein in die Ecke gestelltes rechtwinkliges Möbelstück entweder nicht ganz hineinpasst oder „irgendwie schief“ steht. Gerade bei größeren Möbelstücken kann das auch zu größeren Problemen führen.

Um dem vorzubeugen, hilft der Satz des Pythagoras („In einem rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Katheten-Quadrate gleich dem Quadrat der Hypotenuse.“). Es gilt danach: a²+b²=c².

Rechten Winkel in der Ecke einer Wohnung bestimmen

Mit dem Satz des Pythagoras bestimmen, ob eine Ecke rechtwinkelig ist.

Und so gehen Sie vor: Messen Sie von der Ecke aus 40 cm an der Wand ab und markieren Sie den Endpunkt. Verfahren Sie ebenso an der anderen Wand, aber messen Sie 30 cm ab. Messen Sie anschließend die Strecke zwischen den beiden markierten Stellen. Beträgt die Streckenlänge 50 cm, ist die Ecke - soweit sie wie eine normale Raumecke und nicht „verschnörkelt“ gestaltet ist - rechtwinklig.

Versicherungsrecht

Je nachdem, ob Einbaumöbel vom Mieter oder Wohnungseigentümer beschafft oder übernommen wurden, ob ein Mieter nach seinem Mietvertrag die Gefahr für sie trägt und ob es sich um Einbaumöbel/-küchen handelt, die nicht massenhaft hergestellt, sondern individuell für ein Gebäude geplant wurden (die Frage stellt sich nicht zuletzt bei Einbauküchen), wäre ggf. entweder die Hausrat- oder die Wohngebäudeversicherung bei Schäden zuständig; ggf. ist ein Hausratsversicherungsvertrag zu erweitern. Wir empfehlen den Nutzern bzw. Eigentümern von Einbaumöbeln, deren Versicherung mit der eigenen Hausrat- bzw. Wohngebäudeversicherung vor einem Schadensfall abzuklären.